Thoma berät

Vorbei die Zeit, als die Privaten zum Feindbild der Sozialdemokraten taugten. Einer, der sich zügig auf den Standortvorteil des Privatfernsehens besann, ist Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wolfgang Clement. Künftig wird sich Clement, bereits eng verbandelt mit Viva-Chef Dieter Gorny, von Noch-RTL-Chef Helmut Thoma beraten lassen. Dieser wechselt im November an die Spitze des RTL-Beirats, wohin ihn der Konzern versetzt hat. Thoma erwartet nach eigenen Worten "keine besonders aufregende Tätigkeit" und kümmerte sich deshalb frühzeitig um einen Nebenjob - gegen den Willen von Bertelsmann, wo man über Thomas Spezialauftrag nicht besonders erfreut ist. Thoma soll für Clement neue Investoren ins Land holen, Bertelsmann wittert Konkurrenz für RTL. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte Thoma, der Markt sei saturiert, und nachdem Nickelodeon und der Wetterkanal dicht gemacht sind, würden weitere Sender folgen. "Ich sage aber jetzt nicht, welche, daß kann sich ja jeder selbst ausrechnen." RTL war nicht gemeint.