Elfmeter für Nigeria

Eine Fußballwerbung von amnesty international (ai) sorgte in den Niederlanden für Aufregung. Pünktlich zur Weltmeisterschaft erschien ein Spot, in dem ein schwarzer Torwart sich offensichtlich auf einen Elfmeter vorbereitet: Nervös steht er im Tor, zupft die Handschuhe zurecht, bekreuzigt sich. Anstelle eines Fußballs werden jedoch drei Salven eines Exekutionskommandos abgeschossen. Der Torwart fällt, tödlich getroffen. Im Netz hinter ihm erscheint die Aufschrift: "In Nigeria gab es im vergangenen Jahr 33 Elfmeter dieser Art." Diesen Spot wollte ai in der Halbzeitpause des WM-Vorbereitungsspiels der Niederlande gegen Nigeria schalten, die Stiftung TV-Werbung verbot den Spot jedoch als "zu gewalttätig". Nachdem diese Entscheidung für Kontroversen gesorgt hatte, erklärten sich mehrere Privatsender bereit, die Werbung zu senden; der Spot wurde auch in den Nachrichtensendungen privater sowie öffentlich-rechtlicher Sender gezeigt. Gus Hiddinker, der Trainer des niederländischen Teams, fand die Werbung jedenfalls sinnvoll: "Es ist gut, daß wir gegen Nigeria spielen. Das gibt den Menschenrechtsorganisationen die Gelegenheit, auf die Situation dort aufmerksam zu machen."