Frei und teuer

Während in Österreich, Deutschland und der Schweiz noch über die Buchpreisbindung diskutiert wird, sind die Preise für Bücher in Belgien freigegeben. Auswirkungen auf den Buchpreis hat dies jedoch nicht: 90 Prozent der Bücher im französischsprachigen Teil des Landes kommen aus Frankreich, wo die unter Giscard d'Estaing eingeführte Freigabe der Buchpreise wieder aufgehoben wurde. Die beiden belgischen Grossisten, bei denen mehr als die Hälfte der belgischen Buchhändler gezwungenermaßen einkauft, schlagen grundsätzlich 10 Prozent auf den französischen Grosso-Preis auf - und sind überdies Filialen zweier großer französischer Verlage. Billige Bücher findet man in Belgien, wenn überhaupt, so der Vorsitzende des frankophonen Buchhändlerverbandes, Jean Thonnse, "lediglich in Supermärkten. Manchmal."