Kundgebung in Gollwitz

Ausdrücklich nicht aus pädagogischen Motiven demonstrierten am Sonntag, dem 9. November, etwa 100 Personen in dem Brandenburger Ort Gollwitz. Die Dorfbevölkerung sei ohnehin nicht belehrbar, hieß es in einem Redebeitrag vor dem Herrenhaus, in dem nach dem Willen der Gollwitzer keine jüdischen Aussiedler untergebracht werden sollen. In der Tat zeigten sich die Dörfler auch nach der wochenlangen Berichterstattung über ihren Ort kein bißchen geläutert. Die Demonstranten wurden massiv beschimpft, rechtsextreme Jugendliche zeigten den Hitlergruß und der Bürgermeister wiederholte am Rande der Kundgebung seine Auffassung, 50 bis 60 Aussiedler seien einfach zuviel "im Verhältnis zur Bevölkerungszahl". "Das ist eine ganz andere Kultur", befand er. Ein Demonstrant konterte: "Ihr seid doch alle KZ-Aufseher!" Und zweimal flogen auch Steine in Richtung eines Fensters, aus dem Gollwitzer Bürger lauthals die Demonstranten anpöbelten.