Zar und Zimmermann

Ihr Leben war und ist Antikommunismus: Für die FAZ berichtete sie aus der DDR, für dieselbe Firma brachte sie die Neue Zeit auf den Hund und danach, ab 1994, lieferte sie moralisierende Bürgerrechtler-Kommentare für den nationalliberalen Tagesspiegel - Monika Zimmermann. Nun hat Zimmermann die dreiköpfige Chefredaktion des berliner Blattes und damit ihre Kollegen Gerd Appenzeller (Ex-Südkurier) und Walther Stützle (Ex-Bundeswehr) verlassen. Die Zeitung macht weiter wie bisher: Am 31. August erklärte ein Paul Stoop im "Kultur"-Teil der Zeitung, Thomas Deichmann sei gar kein Journalist, sondern ein "Bauingenieur", der sich als "Journalist" ausgebe. Grund: Deichmann hat nachgewiesen, daß eine Fotografie, die international als Beweis dafür genommen wurde, die Serben unterhielten "KZ", manipulativ eingesetzt worden war.

Ein richtiger Journalist, belehrte der Presse-Zar des Tagesspiegel seine Leser, setze nicht derlei Ungeheuerlichkeiten in die Welt, sondern denke z.B. über die "mögliche neue Rolle der Bundeswehr " nach. Ein richtiger Journalist, also einer, der im Tagesspiegel schreibt, kein Bauingenieur oder Zimmermann.