Reebok's Rights Now!

Der Chef eines Sportausrüsters in Österreich hat einem Parteivorsitzenden im selben Land ein paar Sportklamotten geschenkt, damit der sich in seinem Wahlkampf-Video fesch und fit präsentieren konnte. Daß dabei die Produkte seines Gönners auch ins rechte Licht gerückt wurden, ist normal. Es sorgte nur bei denen für Irritation, die sich erinnerten, daß die Sportartikel-Firma Reebok 1987 Sponsor der amnesty international-Kampagne "Human Rights Now!" war und der neu Eingekleidete immer noch Führer der österreichischen Rechtsextremen ist.

Vermutlich war das eine Geschichte unter Spezln. Vielleicht mochte Reebok-Chef Mike den freiheitlichen Jörg, weil der so eine gute Rückhand hat. Vielleicht aber war er auch nur Anhänger der FPÖ, und es hat ihm gefallen, wie der Haider sich Österreichs Zukunft vorstellt. Jedenfalls haben österreichische Medien an diesem Geschäft Anstoß genommen. Und das hat die Reebok-Bosse in den USA verstimmt. So eine Diskussion war nicht gut fürs Image. Der Generalmanager wurde gefeuert. Die Sache war erledigt. Österreich kennt da ganz andere Durchstechereien. Das alles ist Jahre her.

Aber war da nicht noch was? Das Video zum Beispiel, das den Demagogen in Szene setzte und auch die Produkte von Reebok nicht vergaß? Ein Film, der immer noch benutzt wird, um Stimmen zu fangen? Produziert in einer Auflage von einer halben Million, damit ganz Österreich sich von der Dynamik überzeugen lassen kann, mit der Haider Jörg die multikulturellen Probleme seiner Heimat beseitigen würde? Mit Schweißband von Reebok, versteht sich.

Ein Video? fragt der smarte Sprecher des Fitness-Multis in den USA, im Umlauf? In 500 000 Exemplaren? Oh? We will take a look at what we may or may not be able to do. Wenn die Amerikaner so sind, wie sie reden, oder so reden, wie sie sind, möchte man ihnen Kredit geben. Diesen aber auch den österreichischen Reebok-Verkäufern einzuräumen, wäre geschäftsschädigend. Sollten sie drei Jahre lang wirklich nicht mitbekommen haben, wie der Haider läuft und läuft?

Oder sind die Amerikaner doch nicht so, wie sie reden, oder reden sie nicht so, wie sie sind? Und hat man sich in Boston - amnesty hin, international business her - gedacht, auch Alt- und Neonazis mögen Fitness-Kleidung, deshalb "Reebok's Rights Now!"?