Über Isabel Fargo Coles „Die Goldküste. Eine Irrfahrt“

Bis das Eis schmilzt

Wo Ost und West einander berühren. Isabel Fargo Cole begibt sich auf die Spur ihres Vorfahren, der am Yukon River in Alaska nach Gold suchte.

Die Spur führt Isabel Fargo Cole nach Alaska. Dort, am Yukon River, begann der Ururgroßvater der in Berlin lebenden, in den USA aufgewachsenen Autorin 1901, nach Gold zu suchen. Er hatte Frau und Kinder in Kalifornien verlassen und sich in die Wildnis begeben.

In ihrem Buch »Die Goldküste. Eine Irrfahrt« rekonstruiert Cole die Glückssuche ihres Vorfahren. 2018 flog sie nach Alaska, um dort seine Geschichte zu erforschen. Wenig ist über diesen Mann namens Arva Fargo in ihrer Familie bekannt. »He ran off to the Yukon to look for gold – lapidare Familienlegende, Witz ohne Pointe. Vielleicht finden wir eines Tages einen Scheck im Briefkasten, weil er wirklich Gold gefunden hat und wir die einzigen Erben sind!« Das notiert sie zu Beginn dieses doppelten Reiseessays, der sich mit dem Expansionsdrang nach Westen beschäftigt und erkundet, wofür »der Westen« steht. Auch die Frage nach dem Sinn heutiger Fernreisen wird gestellt. Und warum fliegt man ausgerechnet nach Alaska? Welche Sehnsüchte soll der frostige US-Bundesstaat erfüllen, wenn im hohen Norden nicht mehr funkelndes Gold gesucht wird, sondern eher das silberne Glitzern von Mondlicht auf dem Eis? Und wie begegnet man sich selbst, dort, wo es wenig Ablenkung gibt und einem das eigene Bild so oft gespiegelt wird?

Das Buch zeigt auch, wie diskriminierend staatliche Stellen mit den Forderungen der First Nations in der Gegenwart umgehen.

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