Imprint: Warum George Orwell als Vorläufer der Cultural Studies gelten darf

Die Wahrheit schreiben

Ende der zwanziger Jahre kehrte George Orwell aus der britischen Kolonie Burma, dem heutigen Myanmar, nach England zurück. Seine Erfahrungen als Beamter der britischen Kolonialpolizei hatten ihn zu einem entschiedenen Gegner des Imperialismus und des Kolonialismus werden lassen. Als Schriftsteller sah er seine Aufgabe fortan darin, sich an die Seite der Unterdrückten zu stellen. Über die Befreiung des britischen Arbeiters mit den Mitteln der Literatur, den Einfluss von Friedrich Engels und Jack London und warum Orwell als Vorläufer der Cultural Studies gelten darf.

»Ich wollte eintauchen, mich mitten unter die Unterdrückten begeben, einer von ihnen sein und auf ihrer Seite stehen, gegen ihre Tyrannen«: Die Methode der Immersion

Um zu sehen, was sich vor der eigenen Nase befindet, bedarf es der Erweiterung der eigenen Perspektiven. Schon früh hatte sich Orwell um die Erweiterung des eigenen Erfahrungsradius bemüht, so etwa, wenn er sich als Schüler bei Ausbrüchen aus dem durchorganisierten Internats­alltag bewusst fremden, unangenehmen Situationen aussetzte, oder als junger Polizist in Burma, wenn er sich unter die Einheimischen mischte, so oft er konnte, obwohl das das Letzte war, was beide Seiten, Einheimische und Europäer, von »pukkha sahibs« erwarteten.

Noch kein Abonnement?

Um diesen Inhalt zu lesen, wird ein Online-Abo benötigt::