Was die republikanische Abgeord­nete Marjorie Taylor Greene so alles twittert

Contest der Dusseligsten

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Ein ganz besonderes Prachtexemplar unter den an Prachtexemplaren nicht eben armen neuen Abgeordneten der US-Republikaner ist Marjorie Taylor Greene, die in den wenigen Wochen seit ihrer Vereidigung durch sehr aparte Tweets aufgefallen ist. Zu ihren harmloseren Veröffentlichungen gehört ein Foto, das die Umgebung der National Mall zeigt, wo jemand ihr Motto »#Standwith MTG« in den Schnee gestapft hat. Also jemand namens Marjorie Taylor Greene, vermutlich, denn User mit Ortskenntnissen wiesen umgehend nach, dass es schon ein übergroßer Zufall wäre, wenn die Botschaft Sonne, Wind und den vielen Touristen getrotzt hätte, bis dann zufällig Taylor Greene höchstselbst vorbeikam.

Ansonsten ist an Taylor Greene nichts harmlos. Was sie vielleicht auch schon selber gemerkt hat, denn seit nicht nur in ihrem Wahlbezirk – in dem übrigens Teile des 1972 veröffentlichten Filmklassikers »Deliverance« mit Burt Reynolds in der Hauptrolle gedreht wurden, der eine tödliche Konfrontation zwischen Städtern und Hinterwäldlern zum Thema hat –, sondern auch im Repräsentantenhaus versucht wird, sie als Abgeordnete zu entfernen, ist sie vorsichtiger geworden. Inzwischen hat sie eine Menge ihrer alten Postings gelöscht. Dazu gehört einer, in dem sie behauptete, die Brände in Kalifornien seien 2018 von jüdischen Weltraum-Lasern entfacht worden; außerdem sprach sie sich für die Exekution von Nancy Pelosi aus. Am Montag regte sie dazu an, eine Liste mit den Namen von »Anti-Trump-Pädophilen« zu erstellen, die dann aber, so schrieb sie weiter, wohl identisch mit der ihrer Gegner sei. Ihre Rivalin um den Titel »dusseligste GOP-Abgeordnete«, Lauren Boebert, hat in dieser Woche außer dem üblichen Unsinn dagegen nur Bilder von Babyziegen veröffentlicht, aber vielleicht findet sie ja kommende Woche eine, in deren Fell jemand »I stand with Lauren« geschnitten hat.