Was guckst du?

»Türkisch für Anfänger«. Die Adpation der Fernsehserie ist der Kinohit des Frühjahrs. Dass die ironisch erzählte Geschichte über den Alltag ­einer multikulturellen Patchwork-Familie, bestehend aus einer antiautoritären Psychotherapeutin und einem türkischen Softie sowie deren halbwüchsigen Kindern, das Zeug zum Blockbuster hat, ist schon eine kleine Sensation. In der Kinoversion tauchen die Figuren auf, die man schon aus der Serie kennt. Allerdings spielt das chaotische Elternpaar in der Urlaubskomödie keine so große Rolle mehr, die Alten werden zu Hause gelassen, wie es sich in einer Teenagerkomödie gehört. Das Fernsehformat ging witzig und subtil mit Klischees um, im Kino fällt der Humor ein bisschen derber aus. Mit dem Satz »Nenn mich noch einmal Schlampe, und du bekommst von mir einen Abschiebestempel direkt zwischen deine Beine« beginnt nicht nur eine deutsch-türkische Liebesgeschichte, es könnte für das deutsche Kino auch der Beginn des Genres Teeniekomödie überhaupt sein.  AK