Christian Wulff. Schlimmer als die Schrecklichen sind die Mittelmäßigen. Das hat der Fall Christian Wulff bewiesen. Trotz all des Gemurkses von Wulff, richtig Stimmung will in der Debatte um ihn nicht aufkommen, zumindest keine mit den Guttenberg-Festspielen vergleichbare. Viel schlimmer als richtige Nervensägen wie Dieter Bohlen, Mario Barth oder eben Karl-Theodor zu Guttenberg sind also all diese öffentlichen Gestalten, die es nicht einmal schaffen, richtig zu nerven. Sie sind schlimm, aber eben nicht so unerträglich schlimm, dass es nicht mehr auszuhalten wäre. Sie sind beispielsweise im Bereich der sogenannten Comedy einfach nur: unlustig. Die Trashfiguren, von denen wir überall umgeben sind – Nina Hagen, Lothar Matthäus, Boris Becker, Guttenberg – , bieten sich permanent zum Fremdschämen an, was auch wieder eine Qualität ist. Die Christian Wulffs der Öffentlichkeit, die keine Fehler, aber auch nicht alles richtig machen, sind dagegen für gar nichts gut. AHA
