Das Ende der Originalität

»Axolotl Roadkill«. Helene Hegemann ist 17, hat es aber schon zum mittellangen Wikipedia-Eintrag und »zur deutschen Schauspielerin, Autorin und Regisseurin« gebracht. Wegen ihres Romans »Axolotl Roadkill« wurde sie zum »Wunderkind« erkoren. Das ist ein paar Wochen her, das Buch übers Ausgehen war fast schon wieder vergessen, als der Vorwurf aufkam, dass Hegemann sich u.a. bei dem Berliner Blogger und Autor Airen bedient habe. Hegemann nahm den Plagiats-Vorwurf locker und erklärte, dass es eh sowas wie Originalität gar nicht gebe, gab aber zu, es sei »gedankenlos und egoistisch« gewesen, den Blogger nicht in ihrer Danksagung zu berücksichtigen. Für das Feuilleton ist sie schon jetzt die Gallionsfigur einer neuen Schriftstellergeneraton, die mit Copy & Paste großgeworden ist und sich von Urheberrechten nicht ausbremsen lässt. Ein drolliges Detail an der Geschichte ist, dass Helene Hegemanns Vater, der zur Berliner Theaterprominenz zählende Carl Hegemann, Airens Buch für die Tochter beim Verlag bestellt haben soll.   her