Meldung

Perverse Postmoderne

»A Pervert’s Guide to Cinema«. Slavoj Zizek ist wieder da und macht das, was er am besten kann: Philosophie und Psychoanalyse zur unterhaltsamen One-Man-Show vermischen. So plappert es auch im neuen Film »A Pervert’s Guide to Cinema« von Sophie Fiennes 156 Minuten lang aus ihm heraus. »Das Kino ist die ultimative verdorbene Kunst. Es gibt dir nicht, wonach du begehrst – es sagt dir, wie man begehrt«, behauptet er und zappt sich durch ausgesuchte Schlüsselszenen aus 43 Filmklassikern. Als Gimmick steigt er dabei gleich mit in den jeweiligen Film ein. So knattert er im Motorboot über die Bodega Bay, während er über den Subtext von Hitchcocks »Vögel« spricht. Während von Marx leider jede Spur fehlt, bricht er Sigmund Freud und Jacques Lacan so rabiat herunter, dass man selbst mit einem rudimentären Halbwissen noch irgendwie folgen kann – wenn man dazu die Ausdauer hat.   jbb