Echt Horror

Der Horrorfilm ist wieder da. Zuletzt wurde er als Sache angesehen, die in den Achtzigern ihren Höhepunkt erreichte und dann begann, sich nur noch innerhalb bestimmter Genre-Konventionen selbst zu wiederholen. Doch durch das Remake von »Texas Chainsaw Massacre« und durch ähnlich harte Hollywood-Horror-Produktionen, vor allem aber dank der durchschlagenden Erfolge der »Hostel«- und »Saw«-Serie, ist harter Horror inzwischen sogar eine Mainstreamangelegenheit geworden; ein bisschen Folter darf’s schon sein.
Horror ist nicht mehr bloß der Stoff, den pick­lige Jungs mutprobenartig durchleben, Horror hat die Schmuddelecke verlassen und wird sogar in den Gender-Studies diskutiert. »On Rules and Monsters«, ein Sammelband, der »Essays zu Horror, Film und Gesellschaft« aufbietet, geht nun launig die unterschiedlichsten Aspekte und Fragestellungen rund um Horrorfilme und ihren Konsum durch. Es wird verortet, wo der aktuelle Horrorfilm gerade steht, Essays beschäftigen sich nochmals mit den Klassikern, etwa George A. Romeros Zombiefilmen, aber auch mit dem Gruselfaktor, der inzwischen sogar in Fernsehserien wie »Buffy« zu beobachten ist.
Das Büchlein ist informativ und natürlich total einseitig. Gegenüber den nicht verstummen wollenden Kritikern nehmen die Genre-Fans eindeutig die Position ein: Dann schaut euch doch Biene Maja an!

Benjamin Moldenhauer/Christoph Spehr/Jörg Windszus: On Rules and Monsters. Essays zu Horror, Film und Gesellschaft. Argument-Verlag, Hamburg 2008, 9,90 Euro