Daddeln mit Ufo

Bisher hatten Brettspiele und Computer kaum etwas miteinander zu tun. Manchmal gab es Brettspiele in einer Internetversion, bei der man sich eben nicht an einem Tisch gegenüber saß, sondern das Spielbrett auf dem Computerbildschirm hatte und mit anderen über das Internet spielte. Doch das waren und sind letztlich alles nur Nischenprodukte. Nun hat die Public Solution GmbH auf der Gamesconvention eine Spielekonsole für Brettspiele vorgestellt und verheiratet damit beide Konzepte. Das Gerät mit dem Namen Yvio sieht dem Hersteller zufolge aus wie eine Mischung aus Wurfstern und Ufo, erinnert dann doch aber eher an einen schwarzweißen Plastikaschenbecher, in dessen Hohlraum ein Lautsprecher und ein Tastenkranz eingebaut wurden.
Natürlich braucht man für so ein Gerät auch neue Spiele. Figuren und das Spielbrett müssen mit der nötigen Technik ausgestattet werden, damit die Konsole auch weiß, was in dem Spiel passiert, und es muss einen Speicherchip geben, auf dem für das Gerät lesbar die Regeln des Spiels abgelegt sind, genauso wie die Dateien für die Sprachausgabe. Die Anleitung zu lesen, soll nämlich damit nicht mehr nötig sein, Yvio erklärt das Spiel und sagt auch an, wer nun womit gerade dran ist. Nur auf Rückfragen reagiert es wohl nicht. Doch das mit den neuen Spielen hat ja auch seine Vorteile. Denn sonst könnte es bei der klassischen Partie Siedler merkwürdige Szenen geben, wenn das Gerät vor jedem Spielzug eine Zusammenfassung abgibt und beispielsweise erklärt, dass ein Spieler gerade eine Fünf gewürfelt habe, ständig fragt, ob man nicht doch den Tauschhafen benutzen möchte, oder die Stimme komplett emotionslos verkündet, man bekomme keine dringend benötigten Ressourcen, weil sich der Räuber auf dem Feld breit gemacht habe. Plapprige Plastiknerver verwandeln sich dann nämlich doch gerne in Wurf­sterne, die in den Mülleimer fliegen.