Deutsches Haus

Wie die Polizei in Stendal am 31. Oktober mitteilte, hat ein achtjähriger Junge in Osterburg (Sachsen-Anhalt) den vietnamesischen Besitzer eines Ladens wiederholt auf rassistische Art beleidigt und einen Angriff auf ihn provoziert. Als der Mann dem Jungen wegen der Beleidigungen verbot, sein Geschäft zu betreten, sagte der dem Freund seiner Schwester Bescheid. Der 22jährige, der nach Informationen der Polizei der rechtsextremen Szene zuzurechnen ist, stürmte den Laden, packte den Inhaber am Kragen und beleidigte ihn. Eine Zeugin griff ein. Der Tatverdächtige, der ein T-Shirt mit aufgedrucktem Hakenkreuz trug, wurde kurz darauf festgenommen. Sieben Rechtsextreme – sechs Männer und eine Frau – schlugen in der Nacht zum 30. Oktober in Lübeck (Schleswig-Holstein) einen 19jährigen Afrikaner an einer Tankstelle zusammen. Nachdem die Gruppe den jungen Mann umringt hatte, trat ein 28jähriger Deutscher ihm unvermittelt mit dem Fuß gegen den Kopf und schlug ihm einen Zahn aus. Der Angegriffene erlitt auch Prellungen im Gesicht. Die Polizei nahm den Tatverdächtigen kurz darauf in seiner Wohnung fest, auch die anderen aus der Gruppe wurden gefasst und erkennungsdienstlich behandelt. Nach Angaben eines Sprechers ist der mutmaßliche Haupttäter der Polizei bereits bekannt. Sein Erscheinungsbild und die Einrichtung seiner Wohnung deuteten auf einen rechtsextremen Hintergrund des Angriffs. Unbekannte setzten in der Nacht zum 30. Oktober in Welzow bei Cottbus (Brandenburg) eine türkische Imbissbude mit einem Molotow-Cocktail in Brand. Passanten hörten einen Knall und konnten das Feuer schnell löschen. Es wurde niemand verletzt und der Sachschaden blieb gering. Die Polizei schließt einen »ausländerfeindlichen Anschlag« nicht aus, konkrete Hinweise darauf lägen jedoch bisher nicht vor. Auf einer »Studentenparty« in den Räumen einer Burschenschaft im Berliner Stadtteil Zehlendorf beleidigte in den frühen Morgenstunden des 28. Oktober ein 34jäh­riger Brandenburger zwei schwarze Gäste. Die von Zeugen herbeigerufene Polizei stellte die Personalien des Brandenburgers fest. In der Nacht zum 28. Oktober warf ein 18jähriger in Abstatt (Baden-Württemberg) einen Molotow-Cocktail auf eine Gruppe von mehrheitlich türkisch­stämmigen Personen. Verletzt wurde niemand. Wie die Polizei mitteilte, seien zuvor drei bis vier Personen aus dem rechtsextremen Milieu wiederholt beim Haus einer türkischen Familie aufgetaucht mit dem Vorwand, einen Bewohner sprechen zu wollen. Nach verbalen Auseinandersetzungen zwischen den Rechtsextremen und zwei türkischen und einem deutschen Hausbewohner habe der mutmaßliche Täter den Brandsatz geworfen. Dieser entzündete sich zehn Meter von den Angegriffenen entfernt. Der 18jährige wurde wenig später in der Nähe des Tatorts festgenommen. Zwei Männer aus Magdeburg (Sachsen-Anhalt) griffen am 27. Oktober einen 31jährigen aus Sierra Leone an. Sie beleidigten den Asylbewerber zunächst mit rassistischen Parolen, dann schlugen sie auf ihn ein. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch kam schließlich ein 24jähriger Autofahrer dem Angegriffenen zu Hilfe. Er trug leichte Kopfverletzungen davon. Die Polizei nahm die beiden Tatverdächtigen, die 18 und 19 Jahre alt sind, wenig später aufgrund von Zeugenaussagen fest. Sie sind den Beamten bereits bekannt. Am 24. Oktober wurde eine 23jährige Frau, die mit ihrem 18 Monate alten schwarzen Sohn in der Weitlingstraße im Berliner Stadtteil Lichtenberg unterwegs war, von einem Unbekannten in rassistischer Manier angepöbelt. Die Polizei rechnet den Täter wegen seiner Kleidung der rechtsextremen Szene zu.

gs