Deutsches Haus

In der Nacht zum 26. Mai beschimpfte ein 38jähriger Mann im Berliner Stadtteil Wedding einen 33jährigen aus Guinea in der S-Bahn mit rassistischen Sprüchen und warf einen Knallkörper auf ihn. Am 25. Mai misshandelten fünf Männer im Alter zwischen 20 und 24 Jahren einen 46jährigen Inder auf einem Flohmarkt in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern). Sie traktierten den Mann mit Schlägen und Tritten und grölten rechte Parolen und das »Deutschlandlied«. Gegen einen von ihnen wurde inzwischen Haftbefehl erlassen. Der Inder musste im Krankenhaus behandelt werden. In Weimar (Thüringen) überfielen ebenfalls am 25. Mai 15 Rechtsextremisten eine private Feier. Sie verletzten einen 46jährigen Mosambikaner so schwer, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Der Mann erlitt Kopfverletzungen, Schürfwunden, Prellungen und ein Schädel-Hirn-Trauma. Ein weiterer Mann aus Mosambik und ein 45jähriger Kubaner wurden leicht verletzt. Am gleichen Tag griffen vier Männer im Alter zwischen 20 und 46 Jahren im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg einen türkischstämmigen Mann und seine Begleiterin an. Nachdem sie die Frau bedrängt hatten, schlugen und traten sie mehrmals auf den Mann ein und brüllten rassistische Parolen. Er erlitt Prellungen am Kopf und am Körper. Die Polizei berichtet, die Täter gehörten »dem Erscheinungsbild nach der rechten Szene« an. Im Berliner Bezirk Kreuzberg wurde am selben Tag ein Libanese mit rassistischen Parolen angepöbelt und mit einer Flasche beworfen. Die Polizei nahm neun Tatverdächtige fest. In Hellersdorf (Berlin) wurden ebenfalls am 25. Mai nach einem Polizeibericht aus einer Wohnung antisemitische Parolen gerufen und Musik mit »beleidigenden Inhalten« wurde abgespielt. Bei einer Durchsuchung der Wohnung stellte die Polizei 60 CDs wegen des Verdachts auf indizierte Inhalte sicher. Gegen sieben der zehn anwesenden Personen wurde Anzeige erstattet. In Cham (Bayern) pöbelten am 23. Mai zwei Jugendliche am Bahnhof einen türkischstämmigen Deutschen an und schlugen ihm mehrmals auf den Kopf. Der Mann erlitt leichte Verletzungen. Einer der mutmaßlichen Täter soll vor sechs Wochen an einem Übergriff auf einen Asylbewerber beteiligt gewesen sein. In der Nacht zum 23. Mai verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf ein interkulturelles Begegnungszentrum in Berlin-Hellersdorf. Sie schmierten auch zwei Hakenkreuze und eine rassistische Parole an die Hauswand. Bei dem Brand wurde niemand verletzt. Am 22. Mai verurteilte das Amtsgericht in Schönebeck (Sachsen-Anhalt) einen 20jährigen zu einer Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren. Er hatte zusammen mit drei anderen Jugendlichen im Januar dieses Jahres einen 12jährigen Jungen in Pömmelte we­gen seiner dunklen Hautfarbe gequält und schwer misshandelt. Ein 16 Jahre alter Mittäter wurde zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt. Die beiden an­deren Jugendlichen bekamen Be­wäh­rungs­strafen.

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