Nachrichten

Comeback des Trottels

Pink Panther. Wir alle kennen die »Pink Panther«-Filme von Blake Edwards. Peter Sellers als Inspektor Clouseau war einfach unschlagbar. Nun soll die legendäre »Pink Panther«-Reihe wieder belebt werden, von einem anderen Regisseur und mit einem anderen Hauptdarsteller. »Die Geburt des Rosaroten Panthers« soll der Comeback-Film heißen, der nächstes Jahr gedreht werden soll. Die schwere Aufgabe, das Erbe Sellers’ anzutreten, kommt Steve Martin zu. Er wird den tollpatschigen Inspektor verkörpern, der seine Umwelt mit seiner Tollpatschigkeit zur Verzweiflung bringt und es dennoch immer wieder auf wundersame Weise gebacken bekommt, die kniffligsten Fälle zu lösen. Steve Martin, immerhin, es hätte echt schlimmer kommen können.

Endlich nackt

The Beatles. Auch bereits auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk? Wie wäre es denn mit »Let it be … naked«, einer Neuausgabe des letzten Albums, das die Beatles gemeinsam aufgenommen haben, und das soeben neu abgemischt in die Läden gekommen ist. Der Witz an der Sache ist der, dass die Platte nun angeblich so abgemischt wurde, wie es der eigentlichen Intention der Band damals entsprach.

Nur waren die Beatles Ende der sechziger Jahre bereits so zerstritten, dass sie sich nicht mehr aufraffen konnten, »Let it be« auch in der Form auf den Markt zu bringen, wie es allen in der Band gepasst hätte. So beauftragte John Lennon den Starproduzenten Phil Spector, die bereits aufgenommenen Songruinen in eine geschlossene und zusammenhängende Form zu gießen. Spector, der für seine Bombast-Produktionen berühmt war, kippte über die Lieder jede Menge Streichersauce und anderen Kleister, und fertig war eines der lauesten Alben der Beatles überhaupt.

Für die »nackte« Version des Albums wurde nun die gesamte Arbeit von Produzent Spector wieder von den Bändern entfernt. Das ist eigentlich auch schon der ganze Witz an »Let it be … naked«.

Die Auslöschung Phil Spectors kommt pikanterweise gerade zu dem Zeitpunkt, in dem Spector sich wegen Mordverdachts vor Gericht zu verantworten hat. Auf seinem Grundstück wurde die Leiche einer Frau gefunden und der Hauptverdächtige ist Spector.

Phil Spector, eines der wenigen echten Genies der Popmusik, scheint sich langsam aus unserem popkulturellen Gedächtnis verabschieden zu wollen.

Bitches and so

Eminem. Die amerikanische HipHop-Zeitschrift Source ließ extra eine Pressekonferenz einberufen, weil sie auf etwas Sensationelles gestoßen war, auf ein zehn Jahre altes Tape von Eminem, auf dem dieser unter anderem rappte »black girls are bitches«. Source sieht speziell in dieser Aussage einen Beleg dafür, dass Eminem ein Rassist ist. Das ist lustig. Wurde Eminem doch bislang aller möglichen Untaten für schuldig befunden. Sexismus, Homophobie, alles, was auf eine üble Gesinnung schließen lässt, wurde Eminem nachgesagt, weil er in seinen Songs immer wieder Charaktere auftreten lässt, die gerne mal sexistische oder homophobe Äußerungen von sich geben. Dass Eminem nun auch noch Rassist sein soll, ist jedoch ein neuer Vorwurf. Erstaunlicherweise wurde nämlich gerade dieser nur selten gegen ihn, den mit Abstand erfolgreichsten Weißen im eher afroamerikanischen Rapgeschäft, erhoben.

Doch nun ist es eben so weit, die Frage der Woche lautet: Ist Eminem ein Rassist? In einer Erklärung wies Eminem die Vorwürfe bereits von sich. Er gab an, dass die Aufnahmen steinalt seien, er damals ein dummer Teenager gewesen sei und er die besagte Textzeile rappte, nachdem ihn seine (schwarze) Freundin verlassen habe. Außerdem vermutet er hinter dem ganzen eine Art Komplott gegen ihn, weil ihm eben so mancher seinen Erfolg nicht gönnen möchte. Na ja, wir gehen jedenfalls weiterhin davon aus, dass Eminem alles andere als ein Rassist ist.

Der König ist tot

Michael Jackson. Der »King of Pop« ist tief gefallen. In Handschellen wurde Michael Jackson abgeführt, nachdem er sich freiwillig der Polizei gestellt hatte, die ihn aufgrund des Verdachts von Kindesmissbrauch gesucht hatte. Einen zwölfjährigen Jungen soll sich Jackson auf seinem Anwesen Neverland regelmäßig mit Hilfe von Schlafmitteln gefügig gemacht haben. Er, selbst Vater von drei Kindern, steht mit dieser Anschuldigung nicht das erste Mal am Pranger. Der Verdacht, dass Michael auf kleine Jungs steht, kam bereits in einem anderen Fall vor ein paar Jahren auf. Damals konnte sich Jackson noch durch eine außergerichtliche Einigung mit den Eltern des Jungen und durch Zahlung mehrerer Millionen Dollar aus der Affäre ziehen. Doch dieses Mal scheint es richtig ernst zu werden für Jackson. Die Eltern des Jungen, die den Musiker beschuldigen, haben bereits angekündigt, sie würden sich nicht einfach mit Geld abspeisen lassen. Sie wollen Jackson vor Gericht sehen. Mehrere Jahre Gefängnis könnten ihm im Fall einer Verurteilung drohen.

Michael Jackson, dem schon längere Zeit nachgesagt wird, er hätte jeden Bezug zur Realität verloren, ist schon jetzt ein gebrochener Mann. Mit seiner Karriere als Musiker schien es auch schon vor dem Skandal zu Ende gegangen zu sein. Seine letzte Platte floppte dramatisch und seinem diese Tage erscheinenden »Best Of«-Album werden auch keine all zu großen Erfolgsaussichten bescheinigt.

Seit dem überdimensionalen Erfolg seines Album »Thriller« Mitte der Achtziger war Jackson immer auf der Flucht. Vor allem vor den Medien, die ihm jede nur erdenkliche Schrulle andichteten. Nun gerät Jackson mitten hinein in die Sensationsgeilheit der Öffentlichkeit, und er kann sich nicht mal mehr dagegen wehren. Natürlich muss unser Mitleid in erster Line dem Jungen gelten, falls dieser tatsächlich von Jackson missbraucht wurde. Doch unser Mitleid gilt auch Michael Jackson.