LeserInnenworld

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Jungle World 25/03: Coltan als gutes Geschäft

Lob des Materialismus

Der Verweis auf die geschäftlichen Interessen (Stichwort: Coltan) der EU im Kongo tut dringend Not. Es geht auch in Afrika um die Neue Weltordnung, und dass das Neue von der Technologie für Mobiltelefone eher repräsentiert wird als das Öl des Irak, liegt auf der Hand. Das ist auch der Unterschied zu den »alten« Interventionen Frankreichs und Belgiens in Afrika. Heute geht es nicht um koloniales Erbe, sondern um europäische Interessen dort.

armand

Ein bisschen Besserwisserei

»Coltan befindet sich in jedem Mobiltelefon, und die durch den Handyboom steigenden Preise für dieses Halbmetall …«, schreibt Alex Veit. Kleinlich betrachtet ist in Handys weder Coltan noch ist Coltan oder der gemeinte Bestandteil ein Halbmetall. Nicht, dass sich die Linke in Bezug auf Kongo besonders für Chemie zu interessieren hätte. Allerdings waren andere Publikationen da schon wesentlich genauer. In alaska 242 leitet Phillipp Mimkes seinen Artikel mit der Erläuterung ein: »Coltan – die Abkürzung von Colombo-Tantalit – enthält das seltene Metall Tantal. Das extrem hitze- und säureresistente und einfach zu verarbeitende Edelmetall wird für die Produktion von Handys, Flugzeugmotoren, Airbags, Nachtsichtgeräten und hochmodernen Kondensatoren verwendet.«

a.f.

Jungle World: allgemein

Teilweise nervend

Okay, ich habe wieder ein Abo bestellt. Hatte es vor längerer Zeit abbestellt, aber in eurer jetzigen Situation scheint es ja wirklich notwendig zu sein. Ist auch nicht so, dass ich sie nicht gerne ab und zu mal lese. Aber Kiosk-Kauf ist ja out. Muss aber dazu sagen, dass ich eure politische Haltung teilweise nervend finde. Ohne eine Zeitungsanalyse betreiben zu wollen, finde ich, dass sich eure Haltung, eine kritische innerlinke Diskussion befördern zu wollen, häufig eher hinter Distinktions- und Abgrenzungsgebärden versteckt (Kritiker der Kritiker), welche die Zeitung eher wie ein Vereinsblatt erscheinen lassen. Ich habe z.B. keine Lust, am Ende jedes Artikels über eine Demo zu lesen, wie viele Palästinafahnen geschwenkt wurden, um damit alle in den antisemitischen Topf stecken zu können. Auch Meldungen über antisemitische Vermieter in Kreuzberg finde ich einfach peinlich. Solche Artikel dienen der eigenen Identitätsversicherung, aber für alle anderen sind sie öde, wirken sektiererisch und machen deutlich, wie klein der Kreis an Leuten ist, für den ihr schreibt. Wo ist der Pluralismus der Anfangszeit geblieben?

folkard

Jungle World: T-Shirts

Ohne Leibchen

Ich finde es ja total in Ordnung, wenn ihr die österreichische Bundesregierung auch nach dem Ende der EU-Sanktionen boykottiert. Warum aber muss man als Linker in Österreich auf das ultra-coole Rocklinke-T-Shirt verzichten? Wie soll ich ohne dieses Leibchen jemals eine Freundin bekommen und junge Linke in die Welt setzen? Dann seid ihr schuld daran, dass es in Österreich nur mehr Nazirocker gibt! In Anbetracht dieser apokalyptischen Vision hoffe ich, dass ihr eure Versandbedingungen ändert!

tomas