Alles wird schlechter, weil …

… das Trinkwasser knapper und schlechter wird. Zu diesem Ergebnis kommt der erste Weltwasserbericht der Unesco, der jüngst veröffentlicht wurde.

Demnach habe mehr als eine Milliarde Menschen, etwa ein Sechstel der Weltbevölkerung, kein sauberes Wasser; täglich sterben 6 000 Kinder an Krankheiten, die durch unsauberes Wasser verursacht oder übertragen werden; verschmutztes Wasser und eine mangelhafte Abwasserentsorgung, unter der 40 Prozent der Weltbevölkerung zu leiden hätten, sorgten für acht von zehn Krankheiten in den so genannten Entwicklungsländern; während in den westlichen Staaten Wasser verschwendet werde, komme es in den trockenen Gebieten der Erde zu Wasserknappheit; die Erde stehe vor einer Wasserkrise, so der Bericht.

Nur indirekt deutet die Studie die Bedeutung des Wassers als Anlass für künftige Kriege an. Als einer der Gründe für Konflikte im Nahen Osten, in Teilen Afrikas und Asiens wird in anderen Untersuchungen der Uno schon jetzt die Verfügungsgewalt übers Trinkwasser genannt. Man wird nicht lange auf einen Spiegel-Titel »Blut für Wasser« und linke Analysen warten müssen, in denen vom Wasserimperialismus der Herrschenden die Rede ist oder in denen der US-Präsident als Büttel der Wasserwirtschaft geoutet wird.

Wird in den Industrieländern einmal die Toilette gespült, so heißt es im Bericht der Unesco, wird dafür so viel Wasser verbraucht, wie ein Mensch in einem Entwicklungsland pro Tag fürs Waschen, Trinken und Kochen zur Verfügung hat. Wir alle sind ganz schön scheiße.

maik söhler