Deutsches Haus

Auf das Wohnhaus eines türkischen Ehepaares in Rottenburg (Baden-Württemberg) wurde in der Nacht zum 8. Februar ein Brandanschlag verübt. Zwei rechtsextreme Jugendliche im Alter von 15 bzw. 16 Jahren warfen Molotow-Cocktails gegen die Fenster des Gebäudes. Die Insassen eines vorbeifahrenden Autos bemerkten das Feuer und löschten es. Verletzt wurde niemand. Die Täter wurden noch in der Nacht gefasst und legten ein Geständnis ab. Weil sie sich für eine Auseinandersetzung mit Nichtdeutschen rächen wollten, beschlossen sie, das von Türken bewohnte Haus anzuzünden. Die Polizei nahm die Täter in Untersuchungshaft. Ihnen wird versuchte schwere Brandstiftung und versuchter Mord vorgeworfen. Einer der beiden Jugendlichen war in dem polizeilichen Aktionsprogramm »Ausstiegshilfe Rechtsextremismus« registriert. Eine seit zwölf Jahren in München (Bayern) lebende Togolesin wurde am 8. Februar nach der Rückkehr von ihrer Arbeitsstelle mit einer Maschine der Air France abgeschoben. Beamte des Bundesgrenzschutzes (BGS) misshandelten die Frau nach Angaben ihrer Schwester und brachen ihr einen Arm. Sie wurde im Flugzeug mit einem Gürtel gefesselt, geschlagen und zeitweise nackt ausgezogen. Der BGS bestritt diese Vorwürfe. Nach seiner Darstellung hat die Abgeschobene sich gewehrt, einer Beamtin in den Finger gebissen und sich selbst entkleidet, um auf sich aufmerksam zu machen. Der Bayerische Flüchtlingsrat zitierte den von der Abschiebung informierten Piloten mit den Worten: »Dich bringen wir schon zurück in deinen Dschungel.« Am 10. Februar wollte die Frau ihren langjährigen Lebensgefährten heiraten. Die zuständigen Behörden waren über ihre Pläne informiert. Nach der Abschiebung ihrer Tochter erlitt die ebenfalls in München lebende Mutter der Frau einen Herzinfarkt. Zwei rassistische Übergriffe ereigneten sich in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) am 6. Februar. Vier Jugendliche beschimpften nach Angaben der Polizei auf offener Straße zwei Afrikaner und bespritzten sie mit Bier. Ein weiterer Afrikaner wurde in der Straßenbahn von einem Mann beschimpft und auf den Kopf geschlagen. Ebenfalls in Magdeburg bedrohten zwei Rechtsextreme am 5. Februar in der Straßenbahn zwei Ausländer. Die beiden 23jährigen Täter beleidigten einen asiatischen Jungen und einen schwarzen US-Amerikaner mit rassistischen Sprüchen, stießen sie und bedrohten sie mit einer Schreckschusspistole. Als die Täter ausstiegen, wurden sie von der Polizei festgenommen. Gegen die beiden der Polizei bekannten Angreifer wird wegen Bedrohung, Körperverletzung und Volksverhetzung ermittelt. Am 4. Februar griffen ein 16jähriges Mädchen und ein 25jähriger Mann einen Vietnamesen in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) an. Die beiden schlugen in der Fußgängerzone auf den 47jährigen Mann ein. Die Polizei nahm die Täter vorläufig fest. Nach den bisherigen Ermittlungen liegt kein ausländerfeindlicher Hintergrund vor.

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