Alles wird schlechter, weil …

Von

… sich die Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland angleichen. Das fand jedenfalls das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) heraus. Nicht nur die Ossis haben’s schwer, sondern mittlerweile auch die Bürger in den alten Bundesländern. Demnach sind inzwischen Wessis sogar stärker von Armut betroffen als Ossis.

Das verwundert, denn im Osten sind durchschnittlich 18, im Westen nur acht Prozent arbeitslos. Doch zwischen Arbeitslosigkeit und Armut besteht kein monokausaler Zusammenhang, ebensowenig wie zwischen Arbeit und Reichtum. Wer einmal gearbeitet hat, weiß das.

Die Studie des DIW besagt nicht, dass es den Ostlern besser oder gar gut gehe. Immerhin gelten dort 10,6 Prozent der Bevölkerung als arm. Die Zahlen sagen eher etwas über den Westen aus. Dort sind es 11,6 Prozent. Und das kann man ja mit eigenen Augen sehen. Früher konnte man Ostler und Westler schon äußerlich leicht unterscheiden, einfach an ihrer Kleidung.

Inzwischen ist das schwierig geworden. Aber nicht, weil sich die Ossis besser anziehen, nein, es liegt an den immer mehr verlotterten Wessis. Und selbst die Neue Mitte verzichtet zuweilen auf Sushi und Gucci. Der ostdeutsche Datschensiedler fängt schon an, Mitleid zu entwickeln.

Aber es sagt auch etwas über die Ostler aus. Man hat sie nämlich unterschätzt. Ein Blick hinter die bloße Statistik zeigt: Wenn in einem Haus zehn Ostler wohnen und jeder eröffnet ein Sonnenstudio, dann macht nur einer derart Pleite, dass er in die Armut stürzt. Das ist doch eine respektable Quote.

ivo bozic