Alles wird besser, weil …

… der Papst schon lange nichts mehr von Gott gehört hat. Zu extraterrestrischen Kommunikationsproblemen kommt es nach Angaben des Stellvertreters Gottes auf Erden mit seinem Chef im Himmel. Kürzlich klagte Papst Johannes Paul II. darüber, dass Gott sich anscheinend »eingeschlossen hat in seinem Himmel«.

Wenn also der Herr im Himmel die Wolkenvorhänge zuzieht, ist das für den Herrscher über 0,44 Quadratkilometer Vatikan und etliche Katholiken ein Alarmsignal. Gott, so sein irdischer Repräsentant, sei offenbar »angewidert vom Handeln der Menschen«. Als Gott noch mit ihm sprach, soll er dem Papst gesagt haben, er sei gar nicht einverstanden mit dem Irakkrieg. Jedenfalls nützt kein Beten mehr und kein Parkinson, für den Papst »schweigt Gott«.

Jetzt merkt der Pontifex endlich einmal, wie sich der Normalsterbliche tagaus, tagein fühlt. Uns gegenüber nämlich schweigt Gott beständig, kein Flüstern kommt aus der Wolkendecke, kein Hüsteln von oben. Es fällt schwer, diese Vermutung zu äußern, aber auch Friedrich Nietzsche kam vor einigen Jahren schon auf die Idee: Vielleicht ist Gott ja tot.

Wenn der Papst also, Gott behüte, in absehbarer Zeit stirbt, so ist er nicht tot, sondern nur auf der Suche nach Gott. Um das zu verhindern, blenden wir hier mal die Telefonnummer des Vatikans ein, vielleicht kann unser Soli-Abonnent Gott ja mal kurz durchklingeln: +39 - 6 - 69 88 35 11. Verbindlichen Dank.

martin schwarz