Die Krawallkanzlerin

von amelie werner

Skandal! Was Angela Merkel vergangene Woche in einem Interview mit dem Magazin der Süddeutschen Zeitung gestand, überbietet alles bisher dagewesene. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, sprach die Bundeskanzlerin über ihre hemmungslosen Ausschweifungen und subversiven Umtriebe zu DDR-Zeiten. Jetzt ist es raus: Angela Merkel hat Ende der siebziger Jahre in Ostberlin Häuser besetzt. Ohne jeglichen Respekt vor dem Eigentum anderer zog sie mit ihrem damaligen Mann in eine leer stehende Wohnung in der Marienstraße in Berlin-Mitte ein. Skrupel kannte sie nicht. »Ich bin einfach rein«, wird sie von der Süddeutschen Zeitung zitiert. Dann habe sie »ein neues Schloss« eingebaut. Doch die »Aktion« sei in dem Haus »nicht unbemerkt« geblieben. »Das lag auch an der Schlagbohrmaschine, die wir brauchten.« Von Reue keine Spur – Merkel spricht lediglich von der »Fähigkeit (…), ihr Wohnproblem ›kreativ‹ zu lösen«.

Die angeblich so fleißige Studentin ging zwar regelmäßig ins Physikhörsaalgebäude, aber keineswegs zur Vorlesung: »Wir haben Disco gemacht, auf der Treppe sozusagen.« Bei diesen Gelegenheiten mixte Merkel als »Bardame« Kirsch-Whiskey zusammen und hinterging die vorgeschriebene Quote an Ostmusik: »60 Prozent Ostmusik und 40 Prozent West war Vorschrift. Aber das bezog sich unserer Interpretation nach auf die Titel und nicht auf die Länge, sodass wir dann häufig die Osttitel nur angespielt haben«, gesteht sie im Interview. Angela Merkel und ihre Saufkumpanen hielten sich an kein Gesetz. »Wir hatten einfach unseren Spaß und gleichzeitig waren wir schon politisch.«

Seien wir froh, dass 1968 und die Jahre danach in der DDR etwas anders ausfielen als in der BRD – wer weiß, in welche Terrorbanden sie sich hätte hineinziehen lassen. Hätte Merkel Seite an Seite mit Joschka Fischer Polizisten verprügelt? Hätte sie Uschi Obermaier als Apo-Queen Konkurrenz gemacht? Besser, wir wissen es nicht.