Der Gschaftlhuber

von jana brenner

Endlich räumt mal einer auf mit dem Sauhaufen in der CSU! Erwin Huber packt’s an! Neue Ideen hat der neue CSU-Parteichef zuhauf. Das zeigte er sofort nach seiner Wahl auf dem CSU-Parteitag am Samstag. Spontan und unkonventionell sprang er auf seinen Stuhl und jubelte strahlend in die begeisterte Menge. Der bisherige bayerische Wirtschaftsminister wird das Parteiprogramm von grundauf umkrempeln und erneuern. Er wiegelte zwar bescheiden ab: »Ich bin kein Revolutionär.« Aber 58 Prozent der Parteimitglieder können nicht irren, so viele stimmten für ihn. Bundesagrarminister und Langweiler Horst Seehofer und die völlig ideenlose Fürther Landrätin Gabriele Pauli hatten gegen ihn keine Chance.

Hubers Konzept für die Parteiführung besticht durch gewagte Innovationen: »Kontinuität« will er bewahren und auf dem »Fun­dament Edmund Stoibers« aufbauen. Er will die Partei »in der politischen Mitte halten«, ist gegen eine schwarz-grüne Koalition und prangert endlich Paulis »Selbstverwirklichungstrip« an – das gab es alles noch nie in der CSU!

Huber ist mutig und abenteuerlustig, das zeigt auch sein Lebenslauf: aufgewachsen auf einem kleinen Hof in Niederbayern, Ausbildung beim Finanzamt, Studium der Volkswirtschaftslehre. Er versteht was von seinem Job, immerhin bereichert er die Politik der Konservativen seit 40 Jahren. Seine steile Karriere begann in der Jungen Union.

Standfest und hartnäckig will er sein, wie sein Vorgänger Stoiber. Und die in Berlin können sich schon mal warm anziehen! Huber will öfter als Stoiber in die Hauptstadt kommen. Durch diese »deutliche Berlin-Präsenz« kann sich schon mal das ganze Land an den neuen Superpolitiker gewöhnen. Denn nach Bayern und der CSU ist Deutschland dran. »Die Fahrkarte nach Berlin wird gelöst ohne Rückfahrkarte«, sagte Huber. 2009 will er einen Ministerposten. Und dann geht’s richtig los!