Ganz neu im Angebot: Embryos von der Stange, 1 a Markenware, beste Qualität. Der demographische Wandel war gestern, heute kann man sich in der ersten Embryonenbank der Welt, dem »Abraham Center of Life« in Texas, fertige Embryos zur künstlichen Befruchtung bestellen. Wer die langwierige Schwangerschaft und den leidigen Geburtsvorgang zu anstrengend findet, kann bei der Firma mit dem Namen des biblischen Urvaters selbstverständlich auch noch die passende, medizinisch durchleuchtete Leihmutter mieten.
Bislang verkauften Embryonenbanken lediglich die eingefrorenen Restbestände von Embryonen, die bei künstlichen Befruchtungen übrig bleiben. Davon lagern in den USA noch 400 000 in den Gefrierschränken. Doch häufig handelt es sich um Ware minderer Qualität. Die Kinderfabrik in Texas bietet den werdenden Eltern einen einzigartigen Service an. Neben den medizinischen Daten der Produktspender bekommen sie Informationen über »Rasse«, Familienhintergrund, Bildungsgrad und auch Fotos aus Kinderzeiten, manchmal sogar vom ausgewachsenen Spenderexemplar. Für die Qualität des Embryos scheint dabei die universitäre Bildung des Samenspenders wichtiger zu sein als die der Eispenderin. Die Samenspender können durchweg einen Universitätsabschluss und viele sogar einen Doktortitel nachweisen, für die Eispenderinnen reicht schon ein einfacher Schulabschluss.
benjamin engbrocks