Thomas von der Osten-Sacken

Immer mehr Flüchtlinge kommen nach Tunesien, um von hier aus die Überfahrt nach Italien anzutreten. Das sorgt im Land für Missmut und Spannungen.

 

Inzwischen ist Tunesien zum Haupttransitland auf der Italienroute geworden. Und da trotz eines äußerst fragwürdigen Abkommens, dass der autoritär regierende Präsident Kais Saied letztes Jahr mit der EU abgeschlossen hat, wobei er vermutlich vor allem Gelder in die eigene Tasche gesteckt hat.

Wer wissen will, kann seit Monaten wissen, dass im Sudan gerade wahlweise ein neuer Genozid in Darfur vorbereitet wird oder schon begonnen hat.

Erinnert sich noch wer an all das Getöse um "Nie wieder" nach Ruanda? An Obamas "Responsibility to Protect"? Nun solche Reden sind für Schönwetterperioden - zumindest im Westen - gedacht, wenn's eng wird, geraten sie ganz schnell in Vergessenheit. Das war schon immer so, ob beim Flüchtlingsschutz oder der Verhinderung von Genoziden.

Im Nahen Osten nehmen viele, die es nicht so mit dem Iran haben, die Studentenproteste in den USA als de facto Solidarisierung mit den Mullahs wahr.

 

Seit letztem Jahr akzeptiert der Irak auch in größerem Umfang zurückgeschobene Staatsbürger. Und so läuft die Abschiebemaschine, es trifft nicht nur Jesiden, sondern auch Menschen mit gesundheitlichen Problemen.

 

Im Sudan steht Al Fasher, die Hauptstadt Darfurs, kurz vor der Einnahme durch die Rapid Support Forces. Ein neues Blutbad scheint damit unausweichlich.

 

Im Bürgerkrieg im Sudan, der eher als Krieg gegen die Bürger bezeichnet werden müsste, haben im Westen des Landes die Rapid Support Forces (RSF), die aus den völkermordenden Janjaweed Milizen hervorgegangen sind, die Oberhand und erobern immer größere Teile Darfurs. Mit den entsprechenden Folgen, die Mord, Vergewaltigung, Hunger, Vertreibung und Versklavung heißen. 

Amerikanischen Eliteunis sind bekanntlich eine teure Angelegenheit. Und Katar ist einer der größten Spender.

 

Sie sind gerade in aller Munde, die bekannten amerikanischen Eliteunis, unter anderem der Columbia, an der pro-Palästina Aktionen, wie die taz schreibt, "

Laut us- und israelischen Angaben hat es Angriffe auf ein neu errichtetes Pier für die Anlandung humanitärer Hilfe in Gaza gegeben.

 

Auch wenn diese so genannten Flüchtlingsdeals mit Mittelmeeranrainerstaaten selbst vom EU-Parlament scharf kritisiert werden, steht der nächste an. Diesmal mit dem Libanon.

 

Offenbar haben die USA, die sich monatelang vehement gegen den Plan aussprachen, nun Israel grünes Licht für eine Offensive in Rafah gegeben.

Im Gegenzug habe Israel versprochen, berichtet zumindest die Zeitung The New Arab, keinen größeren Vergeltungsschlag gegen den Iran durchzuführen:

Vor knapp einem Jahr ist der Bürgerkrieg im Sudan ausgebrochen, der, wie  im Guardian schreibt eigentlich kein Krieg zwischen Bürgern, sondern einer gegen die gesamte Bevölkerung des Landes ist, nur stößt er auf

Gestern abend griff der Iran Israel mit einem Schwarm Drohnen an. Viel erreicht hat er damit nicht.

 

Es war ein Angriff mit Ansage. Schließlich hatten, wie im Fall der Ukraine auch, die USA es öffentlich angekündigt. Und dann kam er auch und ein paar bange Stunden, in denen man sich fragte: Steigt auch die Hizbollah mit ihrem Rakentenarsenal so richtig ein? Sollen die Tore der Hölle jetzt geöffnet werden, auch wenn alles darauf hindeute, dass gerade das iranische Regime nicht in Stimmung auf einen großen Krieg ist?

Sollte der Iran, wie etwa von den USA vorausgesagt, in diesen Tagen Israel angreifen, so stellt sich die Frage, über welche Waffen er hierfür verfügt.

In der Times of Israel gibt es eine Übersicht:

In this picture released by the official website of the Iranian Army on Jan. 19, 2024, a missile is launched during a military drill in southern Iran (Iranian Army via AP)

Iran has developed a range of ballistic missiles and drones in a program that has long worried the West.

Während sich ausgerechnet Nicaragua bemüßigt fühlt, in Sachen "Völkermord in Gaza" aktiv zu werden, drohen im Sudan und Ruanda neue Genozide.

 

Die USA warnen, ein Angriff des Iran auf Israel stehe kurz bevor; auch in der Region fürchten viele einen möglichen Krieg. Nur: Eigentlich will der Iran gar nicht.

 

Vermutlich noch nie in den den letzten Jahren stand der Nahe Osten so knapp vor einem Krieg zwischen dem Iran und Israel. Heute morgen warnten die USA vor einem kurz bevorstehenden Angriff des Iran.

Seit Jahren regnet es zu wenig in Nordafrika und Tunesien ist zunehmend vom daraus resultierenden Wassermangel betroffen.

 

Zunehmend autokratische Herrschaft, grassierende Korruption, Inflation und schwere wirtschaftliche Probleme: Die Lage in Tunesien ist alles andere als rosig, von den Hoffnungen der Jasminrevolution ist wenig geblieben.