Der graue Ussama

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Die Dialoge sind uninspiriert, die Dramaturgie ist erbärmlich. Dennoch warten nicht erst seit dem Erfolg von »Terror on Tape« auf CNN alle auf sein neues Video. Denn es gäbe Auskunft auf die Frage, die sich Fans und Feinde gleichermaßen stellen: Lebt Ussama bin Laden noch?

In den pakistanischen Tribal Areas nahe der afghanischen Grenze wird er fast so oft gesichtet wie Elvis Presley in den USA. Das beweist aber noch nicht, dass er genauso tot ist, denn er ernährt sich gesünder als der King. »Ussama mochte Brot, Joghurt, Honig und Datteln«, enthüllte eine seiner Ehefrauen, die sich unter dem Kürzel AS vorstellte, dem Magazin al-Majallah. Er isst selten Fleisch, Cheeseburger rührt er gar nicht an.

Ein Nierenleiden und andere Krankheiten werden ihm nachgesagt, doch eine Analyse der CIA bezeichnet ihn als »Hypochonder«. Dass sein Bart so schnell ergraute, muss keine Folge gesundheitlicher Probleme sein. Denn bin Laden soll vier bis fünf Ehefrauen haben, die Zahl seiner Kinder wird auf 15 bis 42 geschätzt. Eine beachtliche Leistung, die zwar hinter der seines Vaters zurückbleibt, der es auf 52 Sprösslinge brachte, aber das Urteil der CIA rechtfertigt, er habe »einen anstrengenden Lebensstil gewählt, was sich in seltsamer Weise manifestieren kann«.

Während der Prophet Muhammad auch im Alter von 60 Jahren noch täglich seine Ehefrauen besuchte, scheint der erst 45jährige bin Laden mit seinen ehelichen Pflichten in letzter Zeit Probleme gehabt zu haben. AS klagte: »Obwohl er neben mir war, fühlte ich mich oft einsam.«