»Ein Zeichen für die Zukunft«

Einer Studie zufolge sind 86 Prozent der Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren hierzulande stolz darauf, deutsch zu sein. Manche begründen ihre Haltung mit der »wirtschaftlichen Stärke«, andere damit, dass »Deutschland ein schönes und tolles Land« sei. In Auftrag gegeben wurde die Untersuchung unter anderem von der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft«. Die Pressestelle der Organisation gibt Auskunft. smalltalk von markus ströhlein

Ihre Stiftung wurde gegründet, um ehemaligen Zwangsarbeitern und anderen Opfern des Nationalsozialismus Entschädigungszahlungen zukommen zu lassen. Was hat die Studie mit diesem Auftrag zu tun?

Die Studie ist Teil eines Projekts, das wir mit der Jugendzeitschrift Spießer durchgeführt haben. Wir haben die Frage gestellt: Seid Ihr stolz, Deutsche zu sein? Der Hintergrund von Seiten unserer Stiftung war die Frage, wie man Jugendliche motivieren kann, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen.

Wie kann man das Ergebnis der Studie Ihrer Ansicht nach zusammenfassen?

Das Ergebnis ist, dass Jugendliche nicht ein primär kritisches Verhältnis zur deutschen Vergangenheit haben. Sie sind aber interessiert, eigene Zugänge zur Geschichte zu entwickeln.

Aus welchen Mitteln wurde die Untersuchung finanziert?

Der Stiftung stehen jährlich acht Millionen Euro zur Verfügung, um Projekte zu fördern.

Ihre Organisation sollte Zahlungen an Zwangsarbeiter vornehmen. Nun gibt sie Geld dafür aus, die patriotischen Befindlichkeiten deutscher Jugendlicher zu erforschen.

Das entspricht nur unseren gesetzlichen Aufträgen. Eine Aufgabe war es, ehemalige Zwangsarbeiter zu entschädigen. Die Auszahlungen wurden 2006 beendet. Der zweite gesetzliche Auftrag ist es, mit Projekten der Demokratieförderung, der Erinnerung an die NS-Opfer und an die Verbrechen des Nationalsozialismus zu dienen. So soll ein Zeichen für die Zukunft gesetzt werden.