Im Jahr 1913 hatten viele Berliner Arbeiterinnen genug: Sie riefen einen Gebärstreik aus. Das gefiel weder der sozialdemokratischen Führung noch den Konservativen.
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Zwei Drittel der Irinnen und Iren haben in einem Referendum für die Liberalisierung des Abtreibungsrechts gestimmt. Bislang hatte das Land eine der striktesten Regelungen in der EU.
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Eike Sanders ist Mitarbeiterin des »Antifaschistischen Pressearchivs und Bildungszentrums« (Apabiz) in Berlin und hat zusammen mit Ulli Jentsch und Kirsten Achtelik das jüngst im Verbrecher-Verlag erschienene Buch »Kulturkampf und Gewissen. Medizinethische Strategien der ›Lebensschutz‹-Bewegung« verfasst. Darin befassen sich die Autorinnen mit der »Lebensschutz«-Bewegung«, die sich, parallel zum rechten Rollback, seit Jahren im Aufwind befindet. Der Kampf gegen Schwangerschaftsabbrüche ist nur eines der Themen dieser Bewegung.
Interview
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Die Streichung des Paragraphen 219a, der es Ärzten verbietet, über Abtreibungen zu informieren, droht zu scheitern – obwohl eine politische und gesellschaftliche Mehrheit das Gesetz ablehnt. Schuld ist die Taktik der SPD.
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Der Paragraph 219a erschwert es Frauen, sich über die Möglichkeiten für einen Schwangerschaftsabbruch zu informieren – im Einklang mit der restriktiven Regelung im Paragraphen 218. Dagegen regt sich nun Protest.
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Die Ärztin Kristina Hänel wurde am Freitag voriger Woche vom Amtsgericht Gießen zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie auf ihrer Website Informationen über Schwangerschaftsabbrüche bereitstellte und deren Durchführung in ihrer Praxis anbot. Dies wertete das Gericht als »Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft« nach Paragraph 219a des Strafgesetzbuchs. Die Jungle World sprach über den Fall mit Cornelia Möhring, der stellvertretenden Vorsitzenden und frauenpolitischen Sprecherin der Bundestagsfraktion der Linkspartei.
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In Gießen muss sich eine Ärztin vor Gericht wegen des Vorwurfs der Werbung für Schwangerschaftsabbrüche verantworten. Die Anzeige kam aus dem Milieu christlicher Abtreibungsgegner und rechter Organisationen.
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In Irland soll im kommenden Jahr in einem Referendum über das Abtreibungsrecht abgestimmt werden. Die Mehrheit der Bevölkerung wünscht sich eine Änderung des geltenden Gesetzes.
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In den meisten EU-Ländern ist Abtreibung mit sogenannten Fristenregelungen legal. Dennoch sind die Unterschiede zwischen Gesetzestext und Realität teilweise gewaltig. Das zeigt sich in Italien, wo sich mittlerweile sieben von zehn Ärzten, auch in öffentlichen Kliniken, weigern, Abtreibungen vorzunehmen.
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Die US-Regierung streicht Fördermitteln für Organisationen, die Frauen bei der Familienplanung unterstützen. Den »Lebensschützern« geht das nicht weit genug.
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In den USA bekommen radikale »Lebensschützer« Unterstützung aus der republikanischen Partei. Auch in Deutschland versuchen einzelne reaktionäre Politiker, Einfluss auf die Debatte über Schwangerschaftsabbrüche zu nehmen.
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Die Ablehnung emanzipatorischer Errungenschaften, insbesondere solcher des Feminismus, verbindet religiösen Fundamentalismus, Nationalkonservatismus und völkischen Populismus. Die Gebärmutter und der Kult um das »ungeborene Leben« bleiben Rückzugsorte alter und neuer Antifeministen.
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