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Coco ist von den aufdringlichen Füchsen in der Nachbarschaft wenig begeistert. Nun gilt es, die Tiere zu vergrämen. Coco gibt bereits ihr Bestes - und bellt, was das Zeug hält.
Haustiere leben im Haus, Wildtiere nicht. So ist das eigentlich gedacht. Doch manche Wildtiere leben auch im Haus. Spinnen zum Beispiel, Silberfischchen, Motten, Fliegen, Mäuse, sie alle suchen die Nähe zum Menschen beziehungsweise zu seinen Lebensmitteln oder gönnen sich die Behaglichkeit eines wohltemperierten überdachten Zuhauses, wo sie vor Fressfeinden sicher sind.
Doch auch andere Tiere dringen zuweilen in unsere Gemächer ein. Voriges Jahr musste ich mehrfach einen Igel mit dem Fuß daran hindern, in die Küche zu laufen, wo er unbedingt hinwollte. Nun verirrte sich ein Fuchs ins Schlafzimmer und klaute Schuhe und Cocos Hundedecke. Das Diebesgut ließ er auf dem Rückzug im Garten liegen.
Coco weiß, wo die Füchse leben, und rennt beim Gassigehen sofort zu der Brache, um die dort hausenden Füchse lautstark auszuschimpfen – zum Glück vom Fuchsbau getrennt durch einen Zaun.
Dazu muss man wissen, ich lebe nicht irgendwo im Wald, sondern mitten in Berlin, zehn Minuten vom Alexanderplatz entfernt. Dass Füchse die Nachbarschaft aufmischen, ist nicht ganz neu. Schon in den vergangenen Jahren verschleppten Füchse immer wieder Schuhe von Terrassen. Meine Badelatschen haben seit Jahren eine Bissspur, wo ein Stück fehlt – vom Fuchs abgeknabbert.
Die diesjährige neue Fuchsgeneration, zwei Geschwister, ist besonders aufdringlich. Beim Grillen setzen sie sich drei Meter neben uns Menschen, machen ein niedliches Gesicht und betteln. In der Nachbarschafts-Whatsapp-Gruppe werden seit Monaten nur noch Fotos von verlustig gegangen oder an anderer Stelle aufgefundenen Schuhen gepostet.
Coco findet das natürlich gar nicht gut. Sie findet es schon nicht gut, dass Füchse in der Nachbarschaft herumlaufen, und bellt sie abends lautstark an; man kann sie dann kaum an der Leine halten. Aber nun, da die Füchse in die von ihr doch immer so leidenschaftlich bewachten Privatgemächer, ihren safe space, eindringen und sogar ihre Decke klauen, verunsichert das den armen Hund doch deutlich. Coco weiß, wo die Füchse leben, und rennt beim Gassigehen sofort zu der Brache, um die dort hausenden Füchse lautstark auszuschimpfen – zum Glück vom Fuchsbau getrennt durch einen Zaun.
Ich selbst bin natürlich zwiegespalten: Einerseits bin ich begeistert, so eng mit Wildtieren beieinander leben zu dürfen, andererseits gilt es natürlich, die Schuhe und den Hund zu schützen. Füchse sind zwar alles andere als aggressiv, aber wenn sich Coco und Fuchs einmal unvermittelt gegenüberstehen sollten, so dass einer von beiden keinen Fluchtweg hat, im Schlafzimmer zum Beispiel, wer weiß, was dann passieren würde.
Die anfängliche Hoffnung, dass die jungen Fuchswelpen bald die Scheu vor dem Menschen lernen würden, habe ich aufgegeben – die beiden Geschwister sind schon ziemlich ausgewachsen. Nun gilt es, die Tiere zu vergrämen, Coco gibt bereits ihr Bestes. Die Füchse zeigen sich davon aber bisher wenig beeindruckt. Dass sie und die Füchse Freunde werden, wäre natürlich die schönste Lösung, aber danach sieht es leider nicht aus.