Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #12/2023

<p>Am 11. März wurden bei einem Fußballspiel in Gelsenkirchen von Dortmunder Fans antisemitische Sprechchöre skandiert.</p>

Am 11. März wurden bei einem Fußballspiel in Gelsenkirchen von Dortmunder Fans antisemitische Sprechchöre skandiert. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen berichtete, dass bereits vor Anpfiff einzelne Personen die gegnerische Mannschaft und Fans mit »Ihr Juden«-Rufen adressiert hätten. Eine Person soll sich zudem antiziganistisch geäußert haben. Am 12. März soll ein 47jähriger Mann einen homosexuellen Gottesdienstbesucher vor einer Kirche in Hannover geohrfeigt haben. T-Online berichtete, dass der 47jährige nach dem Gottesdienst auf den 43jährigen gewartet habe. Gegen 12.15 Uhr soll dieser die Kirche verlassen haben. Der 47jährige soll ihn dann mit schwulenfeindlichen Parolen beschimpft haben. Es entwickelte sich ein Streit zwischen den beiden, in Folge dessen der 47jährige dem 43jährigen eine Ohrfeige verpasst haben soll. Am 16. März teilte die Hamburger Polizei in einer Pressemitteilung mit, Ermittlungen gegen drei noch unbekannte Männer eingeleitet zu haben. Die drei stehen im Verdacht, am 9. März eine Frau in der U-Bahnlinie 1 im Laufe der Fahrt von der Haltestelle Hauptbahnhof-Süd bis Kellinghusenstraße mehrfach sexistisch und rassistisch beleidigt zu haben. Ein Zeuge hatte Anzeige über die Online-Wache der Hamburger Polizei gestellt. Die drei mutmaßlichen Täter seien offenbar alkoholisiert gewesen. Am 16. März berichtete die Mitteldeutsche Zeitung, dass an der Polizeifachhochschule in Aschersleben eine weitere Whatsapp-Gruppe mit gewaltverherrlichenden Nachrichten entdeckt worden sei. Der Chat soll erst seit wenigen Monaten bestanden haben. Details zur Zahl der beteiligten Polizisten habe das Innenministerium nicht veröffentlicht, berichtete der MDR. Wegen der laufenden Ermittlungen wurden demnach auch keine Angaben zu den konkreten Inhalten gemacht. Ob der Umfang an einen älteren Fall heranreiche, sei daher ungewiss. Im Februar war erst eine Chatgruppe an der Polizeifachhochschule aufgeflogen. Am 13. März wurde ein 22jäh­riger in Berlin-Mitte mit einer Glasflasche angegriffen. Nach Informationen der Polizei soll er sich mit einem Gleichaltrigen gestritten haben, worauf sich ein 46jähriger eingemischt habe. Der 46jährige soll die beiden erst fremdenfeindlich beleidigt und dann dem 22jährigen eine Glasflasche auf den Kopf geschlagen haben. Die Glasflasche zerbrach beim ersten Schlag. Der Tagesspiegel berichtete, dass der mutmaßliche Täter mit dem abgebrochenen Flaschenhals noch zweimal in den Hinterkopf des 22jährigen gestochen haben soll.  pb