Andreas Latzko: Menschen im Krieg.

Milena Verlag 2014, 186 Seiten, Hardcover mit Leseband.

In „Menschen im Krieg“ beschreibt Andreas Latzko zwölf Jahre vor Remarques Roman „Im Westen nichts Neues“ den Wahnsinn des Ersten Weltkriegs. Das in erster Auflage anonym publizierte Werk wurde in 30 Sprachen übersetzt und in allen kriegführenden Staaten verboten. Der Pazifist Latzko wurde, anders als Karl Kraus es in der „Fackel“ forderte, vergessen. Dabei mitgeholfen hat die massive Ablehnung der Nationalsozialisten gegenüber dem Österreicher und seinem Werk – „Menschen im Krieg“ gehörte zu jenen Büchern, die am 10. Mai 1933 den Bücherverbrennungen zum Opfer fielen.
Es sind Novellen von der Front, aus den Schützengräben, Lazaretten und aus den Städten, die zu den Kriegsgewinnern gehörten – geschildert werden nicht taktisch-militärische Überlegungen, sondern der Alltag und das Befinden der Soldaten, deren Bewusstsein und dunkle Instinkte. Man begegnet ihrer realen Qual, ihrem Ausgeliefertsein, deren Zweck letztlich nicht mehr verstanden werden kann. Selbst wem es gelingt, diesem „Duell der Munitionsindustrien“ zu entkommen, bleibt ohne Hoffnung zurück. Die Davongekommenen müssen das weitere Leben mit ihren körperlichen und seelischen Verletzungen fristen.