Terror in Jerusalem

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Einen Tag nach dem Selbstmordattentat in Jerusalem hat die israelische Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am vergangenen Donnerstag eine militärische Intervention in den Autonomiegebieten gegen palästinensische Extremisten angekündigt, falls Palästinenser-Präsident Yassir Arafat die Lage nicht in den Griff bekomme. Dessen Unterhändler Nabil Schaath sagte, ein solcher Schritt käme einer "Kriegserklärung" gleich. Bei dem Anschlag waren 15 Marktbesucher sowie die beiden Attentäter getötet und mehr als 150 zum Teil lebensgefährlich verletzt worden. Die islamistische Hamas übernahm in einem Bekennerschreiben, dessen Echtheit vom zweiten Vorsitzenden der politischen Hamas-Organisation bezweifelt wurde, die Verantwortung für das Attentat. Die zwei Tage vor dem Anschlag verkündete Wiederbelebung der Verhandlungen mit der Autonomiebehörde wurden von der israelischen Regierung ausgesetzt.

Unterdessen haben 16 Minister der palästinensischen Autonomie-Regierung am Freitag Arafat ihren Rücktritt angeboten. Einige Tage zuvor hatte ein Untersuchungsausschuß des palästinensichen Parlaments einen Bericht vorgelegt, nach dem rund ein Drittel des Etats der Autonomiebehörde "fehlgeleitet" worden sei. Der Aufbau eines neuen Staates folgt offensichtlich den strukturellen Vorgaben der kapitalistischen Wertegemeinschaft.