Faßbender macht Urlaub

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Drei am Reporterplatz gesprochene Sätze machten Heribert Faßbender unsterblich: a) "Die Tschechei trifft jetzt in Bööhrmingheim auf Portugoool", b) "Wenn hier die Sonne scheint, ist es noch heißer" und c) "Der Mann kann am Ball alles". Noch unsterblicher wurde Heribert Faßbender, als er sich kürzlich im Urlaub "am griechischen Strand" für Bild abphotographieren ließ. Wo die Kundschaft zu Recht das Bikini-Mädchen erwartet hatte, sah man in der Ausgabe vom 7.8. plötzlich zehn mal fünfzehn Zentimeter groß - und eben vorne druff! - den graubärtigen Moderatorenwolf, diesen wie in Stein gemeißelten Vertreter seiner ehrenwerten Zunft, diesen Gott des flüssigen Wortes und Herrscher über das Reich der Floskel. - Da hockte er also, unterm Arsch zwecks zusätzlicher Polsterung sein akkurat zusammengelegtes graues Handtuch, auf einer gelb-rot gestreiften Plastikstandliege, das Kreuz durchgedrückt, die erstaunlich monströse Plauze nach vorne und in den offenen, aufs Meer zulaufenden Raum hineingepreßt, diese Luftverdrängung aber stoisch ignorierend, weil er die Augen schloß und die Hände gegeneinander legte, als bete oder frömmele er.

"Was macht der denn da?" muß das Bild-lesende Staatsvolk aufgeheult und sich danach gefragt haben: "Was macht er denn da?" "Täglich, Punkt halb sieben Uhr, setzt sich Faßbender im Urlaub auf die Liege seines Ferienclubs, schaut auf Himmel und Meer." Bei runtergeklappten Lidern? Faßbender selbst: "Manchmal kam aus Lautsprechern klassische Musik, das war wunderschön am frühen Morgen." Zwar hätten wir dort, wo sichtbar klassische Musik um Faßbenders geistumwölkten Schädel toste, lieber eine der unsterblichen Legenden zu Barbara (19) oder Tanja (23) gelesen und - zugegeben - auch die Photos sehr gern angeschaut; doch ihm, Heribert, sei, weil er diesem (Photo-)Akt seiner säkularen Spiritualisierung und vorzeitigen Transzendierung zustimmte und sich narrischer präsentierte als jemals zuvor, verziehen. Ihm allein, dem Unhaltbaren.