Terrorjunge, guter Junge

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Er ist ein guter Junge. Er hat eine Lehre absolviert, jetzt hat er eine anständige Arbeitsstelle. Er wohnt bei seinen Eltern, hier hat er schon immer gelebt, und hier schlägt er auch zu. Er ist der typische Sachse und er ist der typische Neonazi aus Sachsen. Die jüngste Ausgabe des sächsischen Verfassungsschutz-Berichts verabschiedet sich vom Bild des arbeits- und heimatlosen Desperados, der sich aus Frust in die faschistische Ideologie geflüchtet hat. 993 Straftaten von Neonazis registrierte die Behörde im vergangenen Jahr - ein Drittel mehr als im Vorjahr. 92 Prozent der Überfälle und Hakenkreuz-Schmierereien gingen auf das Konto von Mehrfachtätern. Damit sie bis zum nächsten Mal eine Pause im Knast einlegen müssen, soll die von den Medien geliebte Sonderkommission Rechtsextremismus ("Soko Rex") von 33 auf 63 Beamte aufgestockt werden.