Internationale Gerechtigkeit

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Der Oberste Gerichtshof von Pennsylvania brütet bereits seit mehreren Monaten über der Entscheidung, ob dem afro-amerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal ein neues Verfahren zugestanden werden soll. Indes wird am 6. Dezember, wenige Tage vor dem 16. Jahrestag von Abu-Jamals Verurteilung wegen Polizistenmordes, in Philadelphia ein "International Tribunal for Justice" stattfinden. Bekannte Juristen und Professoren aus den USA und Europa wollen eine öffentliche Anhörung zu den Umständen, die zu Abu-Jamals Verurteilung geführt haben, durchführen und eine unabhängige Entscheidung treffen. Mehrere Zeugen, die in Abu-Jamals Prozeß und den Berufungsanhörungen nicht aussagen durften, werden vom Tribunal gehört.

Darüber hinaus soll das Tribunal Angehörigen von anderen politischen Gefangenen und Todeskandidaten in den USA die Möglichkeit bieten, Ihre Anliegen einer breiten Öffentlichkeit vorzutragen. Denn die Organisatoren des Tribunals betonen, daß "Abu-Jamal kein Einzelfall ist. Die Verschwörung gegen Mumia ist Teil einer Struktur von rassistischer Polizei-Brutalität und des Vorgehens der US-Justiz gegen Menschen aus armen Bevölkerungsschichten." Zu den rund 1 000 prominenten Unterstützern des Tribunals gehören die US-amerikanische Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrisson, Angela Davis, die Schriftstellerin Alice Walker sowie Politiker und Akademiker aus Italien, Frankreich und der Bundesrepublik.