Todesschwadronen mit Sex appeal

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Spaniens staatliche Todesschwadrone Bewaffnete Befreiungsgruppe (GAL) haben nach mindestens 28 Morden an mutmaßlichen Eta-Aktivisten ihr 29. Opfer gefordert: Pedro J. Ram'rez, Herausgeber der Tageszeitung El Mundo. Der konservative Pressezar lebt zwar noch, sieht sich aber trotzdem als Opfer der Todesschwadrone, über die sein Blatt gerne berichtet. Offenbar um ihn unter zu Druck setzen, ist ein Sex-Video von Ram'rez aufgetaucht. Die Kassette wurde bereits der Zeitschrift Dinero sowie dem wöchentlich erscheinenden Oben-ohne-Blatt Interv'u für umgerechnet über sechs Millionen Mark angeboten. Als Anbieter der Aufnahmen von Ram'rez in sexueller Aktion ist ein gewisser José Mar'a S‡nchez-Cantalejo aufgetreten, der das Video angeblich aufgenommen haben soll. Und zwar einer Wohnung, die Angel Pat-n, ein Mitarbeiter des ehemaligen Ministerpräsidenten Felipe Gonz‡lez, angemietet hatte. Der will mit dem offenbar als Vergeltungsschlag gegen den El-Mundo-Herausgeber ins Spiel gebrachten Video allerdings überhaupt nichts zu tun haben. Er habe lediglich seinem Bekannten S‡nchez-Cantalejo die Madrider Wohnung zur Verfügung gestellt.

Das 30. Opfer der Todesschwadronen ist indes auch schon in Sicht. Vom Untersuchungsrichter Javier G-mez de Lia-o soll laut einem wegen Mordes zu 30 Jahren Knast verurteilten GAL-Aktivisten nämlich ebenfalls ein voyeuristisches Video existieren. Der meint zwar, in seinem Privatleben gebe es nichts "Diskreditierendes", hat aber trotzdem ein Ermittlungsverfahren veranlaßt, das er gerne in die GAL-Akte einbeziehen möchte.