Spätes Geständnis

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Ernst H. hat sein Gedächtnis wiedergefunden. Am 5. Dezember gestand er vor dem Kölner Landgericht, daß er im Sommer 1942 bei der Erschießung von christlich-jüdischen "Mischlingskindern" in der Ukraine als Wachposten eingesetzt war. In den vorangegangenen Verhandlungstagen wollte er sich an diese Erschießung nicht erinnern. Jetzt sagte er aus, er sei zur Bewachung des Dorfplatzes eingesetzt gewesen, als etwa 40 bis 60 Juden und Jüdinnen im Morgengrauen zusammengetrieben worden seien. Ihm sei klar gewesen, "daß diese umgebracht werden sollten". Später habe er sogenannte Mischlingskinder abtransportieren müssen. Ihm sei gesagt worden, daß die Kinder in ein Heim kämen. Außerhalb der Ortschaft habe er dann jedoch als Wachposten Stellung beziehen müssen, während in etwa 80 bis 100 Metern Entfernung die Kinder erschossen worden seien.