Kreuz in Auschwitz

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Die katholische Kirche Polens hält an ihrer Weigerung fest, sich an die Vereinbarung über die Entfernung religiöser Symbole vom Gelände der KZ-Gedenkstätte Auschwitz zu halten. Ein Vertreter der polnischen Regierung hatte angekündigt, daß das sechs Meter hohe Holzkreuz am Eingang zum ehemaligen Stammlager Auschwitz I, in dem heute das Museum untergebracht ist, entfernt werden soll. Es war 1979 anläßlich des ersten Besuchs von Papst Johannes Paul II. aufgestellt worden. Die Entfernung des Kreuzes, so Regierungsvertreter, sei nach den Protesten jüdischer Organisationen gegen die Dominanz katholischer Einrichtungen und Symbole in der Gedenkstätte vereinbart worden. So mußten schon die Karmeliterinnen, die in einem zur Gedenkstätte gehörenden Gebäude einen Konvent eröffnet hatten, wieder ausziehen, und in der wenige Kilometer entfernten Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau wurden alle religiösen Symbole, Kreuze und Davidsterne, entfernt. Davon will der Klerus jetzt nichts mehr wissen: "Zunächst ist die Frage zu klären, wem das Gelände gehört", so der zuständige Vertreter der katholischen Kirche in Polen, "und das hängt nicht von der Kirche, sondern von der Justiz ab."