Gerz zieht Mahmal-Entwurf zurück

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Um gegen die ablehnenden Äußerungen des designierten Staatsministers für Kultur, Michael Naumann, zum geplanten Holocaust-Mahnmal in Berlin zu protestieren, hat der Künstler Jochen Gerz seinen Entwurf zurückgezogen. Zwar hatte sein Säulenensemble mit den Aufschriften "Warum" in verschiedenen Sprachen ohnehin kaum mehr Chancen auf Verwirklichung, dennoch will sich Gerz, der sich in der Begründung für seinen Rückzieher nicht namentlich auf Naumann bezog, aus einem Projekt zurückziehen, für das es zur Zeit keine Mehrheit gebe. Es existiere ein "Konsens von Intellektuellen und Politikern", momentan auf das Mahnmal zu verzichten, der wohl der Mehrheitsposition entspreche.
Bereits vor einigen Wochen hatte sich der Bildhauer Richard Serra zurückgezogen. Serras Entwurf, den er gemeinsam mit dem Architekten Peter Eisenman konzipierte, bleibt jedoch im Wettbewerb. Ihm werden die größten Chancen auf Verwirklichung eingeräumt - wenn überhaupt. Ignatz Bubis forderte, man müsse sich endlich entscheiden, ob man das Mahnmal bauen wolle, oder nicht. Die Diskussion sei ziemlich "unwürdig" und erinnere an die Debatte ums deutsche Ladenschlußgesetz.