Explosionsgefahr in Burma

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Die burmesische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi war am 25. Juli auf einer Autobahn 65 Kilometer westlich von Rangun von Militärs gestoppt worden, als sie Parteikollegen ihrer Nationalen Liga für Demokratie (NLD) außerhalb der Hauptstadt besuchen wollte. Sechs Tage lang hatte die 53jährige aus Protest in ihrem Auto ausgeharrt, bevor sie schließlich am Donnerstag vergangener Woche gewaltsam aus dem Wagen geholt und nach Hause gebracht wurde. US-Außenministerin Madeleine Albright hatte zuvor gewarnt, daß sie für Gesundheit und Sicherheit Suu Kyis die burmesische Militärjunta "direkt verantwortlich" machen würde.

Die Lage in Burma ist gespannt: In der laufenden Woche endet eine Frist, die Suu Kyi den Militärmachthabern gesetzt hatte, um das bereits im August 1990 gewählte Parlament einzuberufen, in dem die NLD eine überwältigende Mehrheit hält. Darüber hinaus jährt sich am 8. August zum zehnten Mal die blutige Niederschlagung der Demokratiebewegung.

Im Chaos der Asienkrise verlieren die Militärs zunehmend ihre wichtigste Legitimation: den Erhalt von "Ruhe und Ordnung". "Die Wahrscheinlichkeit eines sozialen Zusammenbruchs, einer Explosion, die die regionale Stabilität untergraben würde, wächst mit jedem Tag", so Albright.