Chinesen als Sündenböcke in Indonesien

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Die pogromähnlichen Ausschreitungen gegen in Indonesien lebende Chinesen gehen weiter. Am Dienstag vergangener Woche wurden in Lhokseumawe, der Hauptstadt der im Norden Sumatras gelegenen Provinz Aceh, Geschäfte von Chinesen angegriffen, geplündert und angezündet. Mehrere hundert anwesende Bereitschaftspolizisten sollen dabei nach Angaben von Nachrichtenagenturen nicht eingegriffen haben. Einen Tag zuvor waren bereits im gleichen Ort staatliche Gebäude und Militärfahrzeuge angegriffen sowie Häftlinge aus dem Gefängnis befreit worden. Rund 50 Personen wurden festgenommen. In der ölreichen Region Aceh waren jüngst Massengräber entdeckt worden, für die das frühere Suharto-Regime verantwortlich gemacht wird. Von 1989 bis 1992 war das indonesische Militär dort gegen Islamisten und Separatisten vorgegangen, Hunderte Gotteskämpfer und Zivilisten wurden getötet. Verteidigungsminister und Armee-Chef Wiranto hatte sich vor zwei Wochen bei den Bewohnern Acehs entschuldigt.