Personalprobleme gelöst

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Gleich drei Personalprobleme der deutschen Pressebranche konnten in der vergangenen Woche gelöst werden. So wurde die Chefredaktion der taz wieder komplettiert, ein Nachfolger für den aus dem Chefsessel beim stern geworfenen Michael Maier gefunden, und auch die Zeit scheint einen passenden Theo Sommer-Ersatz am Haken zu haben.

Zweieinhalb Monate wurde bei der taz nach einem neuen Chefredakteur gesucht, dann stellte man fest: Wir haben ja schon eine. Bascha Mika bleibt taz-Chefin, wird aber zukünftig von zwei Stellvertretern unterstützt: Peter Unfried, bislang zuständig für den Sport, und Thomas Eyrich, vorher Chef vom Dienst.

Neuer stern-Chef ist der bisherige Hörzu-Macher Andreas Petzold. Petzold war aber nicht schon immer auf Langeweile abonniert, angefangen hat er als Polizeireporter der Münchener Abendzeitung, von der er 1982 zur Quick wechselte. Als er das Klatschblatt kurz vor dessen Untergang verließ, hatte er es schon mal bis zum stellvertretenden Chefredakteur gebracht. Weiter auf dem Boulveard: Petzold half, Super und Super-Illu auf den Markt zu drücken, galt und gilt aber weiterhin als Vertreter eines seriösen Journalismus.

Über seine Arbeit bei der Frauenzeitung Allegra erzählt man sich, Petzold habe für ein so angenehmes Betriebsklima gesorgt, daß niemand mehr die Redaktion habe verlassen wollen. Flüchtende Redakteure sind beim stern allerdings auch gar nicht das Problem; die Redaktion des stern gilt ja als äußerst seßhaft. Um Konflikte zwischen Redaktion und Chef-Redaktion von vornherein zu begrenzen, wird Petzold das langjährige Redaktionsmitglied Thomas Osterkorn an die Seite gestellt.

Osterkorn war es, der dem gefeuerten Maier den letzten Kick gegeben haben soll. Und: Auch Ex-Ex-Chefredakteur Werner Funk mischt wieder mit und wird Herausgeber.

Zwar ist bei der Zeit noch niemand für den Posten des Feuilleton-Chefs gefunden - sogar Roger Willemsen hatte man gefragt, ob er die Nachfolge der geschaßten Sigrid Löffler antreten wolle (er wollte nicht) -, immerhin aber gibt es jemanden, der das Amt von Theo Sommer übernehmen will. Josef Joffe (55) könnte sich vorstellen, neben Altbundeskanzler Helmut Schmidt (80) und Marion Gräfin Dönhoff (89) im Herausgebergremium zu sitzen.