Ein Mann ein Wort

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Kurze Verschnaufpause im Streit um die Buchpreisbindung: Am vergangenen Mittwoch entschied die EU-Kommission, die grenzüberschreitende Buchpreisbindung zwischen Deutschland und Österreich noch nicht sofort zu kippen. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels reagierte mit Verblüffung auf das Moratorium, der Verband deutscher Schriftsteller (VS) erleichtert. Es sei eine "vernünftige Entscheidung in allerletzter Sekunde", so der VS-Vorsitzende Fred Breinersdorfer. Er sei "zuversichtlich", daß durch die neue EU-Kommission die Kultur "einen anderen Stellenwert" erhalte. Und der Börsenverein will sich gleich in neue Verhandlungen stürzen.

Daß aufgeschoben nicht aufgehoben ist, machte unterdessen schon mal Mario Monti, der designierte Nachfolger des demnächst aus dem Amt scheidenden Wettbewerbskommissars Karel Van Miert, deutlich. Monti will den Kampf gegen die Preisbindung weiterführen, da er nicht erkennt, wie "ein System, das Bücher verteuert, der Kultur dienen" könne.

Diese Ankündigung wird deshalb besonders ernst genommen, weil Monti in Bonner Diplomatenkreisen als "prinzipientreu" gilt.