Deutsches Haus

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Auch eine Woche nach dem Anschlag auf die Wohnung einer Roma-Familie in Frankfurt/Main bleibt der CDU-Fraktionsvorsitzende im Ortsbeirat Fechenheim Wolfgang Bodenstedt bei seiner Meinung: Die Familie treffe "ein gerüttelt Maß an Schuld" an dem Anschlag, weil sie "Anlaß zur Beschwerde" gegeben habe. Das Stadtteilparlament hatte die Äußerungen Bodenstedts am 22. Oktober verurteilt - die CDU jedoch zeigte sich unbeeindruckt: "Selbstverständlich" werde sich ihr Fraktionsvorsitzender "von niemandem das Recht beschneiden lassen, (...) seine Meinung auch künftig frei zu äußern." Die Täter des Überfalls auf zwei portugiesische Gastarbeiter am 10. Oktober in Sachsen sind gefunden. Das sächsische Landeskriminalamt teilte am Donnerstag mit, daß sieben Tatverdächtige im Alter zwischen 16 und 20 Jahren eine "allgemein fremdenfeindliche Einstellung" als Tatmotiv angegeben hätten. In Markkleeberg bei Leipzig hatten die Jugendlichen die beiden Portugiesen mit fremdenfeindlichen Äußerungen beschimpft. Einer der Portugiesen wurde geschlagen und getreten, während dem anderen die Flucht gelang. Am vergangenen Freitag hat Bayern ein russisches Ehepaar mitsamt seiner blinden Tochter nach Moskau abgeschoben. Obwohl das Mädchen organische Hirnschäden hat und damit zu 100 Prozent schwerbeschädigt ist, verneinte das Münchner Ausländeramt die Notwendigkeit einer Weiterbehandlung in deutschen Krankenhäusern - in Rußland gebe es ebenfalls ein "breites psychiatrisches Versorgungsnetz". Ein Aktivist der Karawane für die Rechte von Flüchtlingen soll jetzt ausgewiesen werden. Nach Angaben von Flüchtlingsinitiativen sitzt der Nigerianer Anusunwo Chukwudi Akabuo in Schwerin in Abschiebehaft. Die ursprünglich für den 13. Oktober vorgesehene Abschiebung konnte mit Hilfe von Anwälten in letzter Minute verhindert werden. Ob ein Asylnachfolgeantrag aufschiebende Wirkung hat, muß nun das Verwaltungsgericht in Schwerin entscheiden. Ein Punk hat am 23. Oktober in München einen 21jährigen Dänen mit einem Messer in den Rücken gestochen. Der 26jährige pöbelte den jungen Dänen in einem Supermarkt an. Als dieser den Laden verließ, folgte ihm der Punk, schubste ihn und versetzte ihm einen Fußtritt. Dann stieß er dem Dänen ein 30 Zentimeter langes Messer direkt neben der Wirbelsäule in den Rücken. Unter dem dringenden Tatverdacht, einen aus Kasachstan stammenden Mann mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt zu haben, ist in Berlin am Freitag ein 46 Jahre alter Mann festgenommen worden. Im Zusammenhang mit dem Überfall auf einen Italiener in Dedelow (Uckermark) Ende August sind die Ermittlungen gegen einen Wirt noch nicht abgeschlossen. Der Mann soll sich bei einem Dorffest geweigert haben, mit seinem Handy die Polizei oder einen Krankenwagen zu rufen. Die Zeugenvernehmung sei noch nicht abgeschlossen, teilte die Staatsanwaltschaft Neuruppin. Auch ein Termin für den Prozeß gegen die mutmaßlichen Täter steht noch nicht fest: Bereits seit Mitte September sitzt ein 19jähriger wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Den 29jährigen Italiener soll er unter anderem durch Tritte mit Stahlkappenschuhen zu töten versucht haben.