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Ramadan ist vorbei, der Kiosk um die Ecke hat wieder die ganze Nacht ganze Nacht geöffnet, das neue Redaktionszimmer ist tadellos eingerichtet. Auf zu neuen Schandtaten. Was wollen wir denn dieses Jahr anstellen? Die Redaktion an die Algarve verfrachten und dann in brütender Hitze die brasilianische Baisse besingen? Eine zu geringe Herausforderung! Wer unter einer dänischen Autobahnbrücke produzieren kann, wie sollte es dem schwerfallen, im wesentlich ruhigeren Portugal ein Heft zusammenzuhauen? Vielleicht in Neuseeland ohne Internetanschluß? Oder mit Taucherbrillen und Schnorcheln unter Wasser - die erste Unterwasserausgabe? Das wäre doch was. Oder mit hinter dem Rücken gefesselten Händen, alles mundgemalt bzw. -getippt? Ich wette einen Homestory-Schreibdienst, daß das zu machen ist.

"Beweist erst einmal, daß ihr die Auflage über 15 000 treiben könnt, bevor ihr so depperte Wetten in die Welt setzt", mault ein humorloser Mitarbeiter. Ach, Auflage machen, das können alle. Aber nicht jeder kann, was wir können: Jetzt fällt mir gerade nichts ein, aber Sie wissen schon. Und dieses Jahr soll ja alles noch doller werden. Es geht das Gerücht, daß das Ressort Internationales bald "Dollar", das Inland "Mark" und Hauptstadt nach der dort üblichen Währung "Curry" heißen soll. Alles nur ein Gerücht, morgen kann es wahr sein. Oder daß demnächst fünf Weisen in der Jungle World voraussagen, was genau in einem Jahr passiert - nach 2000! Und zwar nach geprüften marxistischen Methoden. (Unter uns: Es bleibt alles so, wie es ist, bis die Stunde der letzten Instanz schlägt.)

Und wenn die Weisen das alles vorausgesagt haben (es wird wie gesagt sehr kurz), sollen sie auch noch überprüfen, ob wahr ist, was zwei Kollegen von dem Kioskbesitzer um die Ecke erfahren haben: Im Paradies schwillt die Seele ungeheuer an. Sie wächst und wächst, bis sie die Länge von exakt 45 Metern erreicht hat. Dann flattert sie im Winde. Trifft das wirklich zu? Wir finden es für Sie heraus. Die Aufgaben, die unserer harren, sind vielfältig.