Ofra Haza gestorben

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»Diesmal griff Gott nicht ein«, bemerkte der israelische Ministerpräsident Barak zum Tod der israelischen Sängerin Ofra Haza und bezog sich damit auf einen Flugzeugabsturz im Februar 1987, den sie überlebte und danach »aus dem Nebel auftauchte« (Barak). Nun ist sie im Alter von 41 Jahren im Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv an Organversagen gestorben. Genaueres weiß niemand, die Nachrichtensperre über die Gründe des nahenden Todes hatte sie vor zwei Wochen selbst verhängt.

International bekannt wurde Ofra Haza in den Achtzigern, mit tanzbarem Pop, der mit jemenitischer Folklore angereichert war. In Deutschland stand »Im Nin' Alu« 1988 wochenlang an der Spitze der Hitparade. Das war nicht einfach nur Pop, das war der Beginn des Weltmusik-Pop-Crossovers. Gleichzeitig bildeten die Silben des Refrains eine klangliche Linie, die sich von der wörtlichen Bedeutung abgelöst hatte und in verschiedenen Samples ein Eigenleben zu führen begann. Das funktionierte als Weltmusik, die sich aus der Abgeschiedenheit der Kenner und Esoteriker löste und überall zu hören war. »Im Nin' Alu« heißt: »Wenn die Himmelspforten verschlossen wären«. Für Ofra Haza werden sie sich weit geöffnet haben.