Schafft zwei, drei, viele Ämter

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Was ist grün und stinkt nach Fisch? Nein, nicht nur der heimliche Vorsitzende - die gesamte Führungsriege der Grünen plant für ihren Parteitag nächste Woche einen faulen Kompromiss: Die ursprünglich geplante Entsorgung der basisdemokratischen Altlasten - die Aufhebung der Trennung von Amt und Mandat - soll es nun doch nicht geben, bzw. nicht so richtig. In einem offenen Brief an die Delegierten, den Vorstandssprecherin Antje Radcke und Bundesgeschäftsführer Reinhard Bütikofer verfasst haben, wird der Vorschlag des Parteivorstandes, nach dem künftig für drei der sechs Vorstandsposten die Trennung nicht mehr gelten soll, rhetorisch etwas abgeschwächt: Von einer Auflockerung der »kategorischen« Trennungsregel ist jetzt die Rede. Schließlich schwäche die Trennung von Amt und Mandat »die Führung der Bundespartei, weil sie zu viele fähige BewerberInnen mit parlamentarischer Erfahrung ausschließt«. Joseph Fischer reicht das trotzdem nicht: Sollte die Strukturreform light scheitern, warnte der Grünen-Frontmann am Wochenende, dann sei die »Institutionalisierung der Partei in der Parteienlandschaft« nicht hinzubekommen. Viel zu tun also für die Delegierten in Karlsruhe.