Alles wird besser, weil ...

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... wir nur noch ein einziges Problem haben. Dass Stoiber, Schröder, irgendeiner Kanzler wird; dass Jeanette Biedermann immer noch einen Plattenvertrag hat; dass die PDS in Berlin das Controlling übernommen hat und dass die Ich-AG auf Crashkurs ist: na und?

Seit dem 11. September 2001 wissen wir, es hätte uns noch wesentlich schlimmer treffen können. Die Jubiläumsendlosschleifen auf allen Kanälen erinnern uns daran, dass nichts so kostbar ist wie das bloße staubige Überleben. Irgendwann werden wir sicher noch lernen, die letzten Restbestände von Querulantentum und Oberflächlichkeit abzuschütteln und gemeinsam mit Roger Willemsen ein sublimes Behagen am Untergang der Spaßgesellschaft zu empfinden. Nach tiefen Empfindungen haben wir uns immerhin lange gesehnt.

Die al-Qaida-Jungs von der Harburger TU haben den Job erledigt, den Sir Bob Geldof, die Grünen, die Friedensbewegung, Eugen Drewermann, Roman Herzog und die Lichterketten nie hinbekommen haben. Endlich ist ein Ruck durch die gesamte zivilisierte Welt gegangen, endlich wissen wir, wie sehr wir alle, sogar die Russen, zusammengehören und wie zerbrechlich wir sind. Keine Unterschiede mehr im Empire, übersichtlicher reduziert auf anthropologische Konstanten war das Leben noch nie.

Die erste Gestalt der Hoffnung ist die Furcht, die erste Erscheinung des Neuen der Schrecken, hat schon Heiner Müller gewusst. So viel Hoffnung war schon lange nicht mehr. Jetzt müssen wir nur noch den Krieg gegen die Terroristen gewinnen. Dann haben wir bald gar keine Probleme mehr.